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Hersfelder Festspiele: Francis Fulton-Smith übernimmt Hauptrolle in „Der Club der toten Dichter“

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Der Schauspieler Francis Fulton-Smith wird im Sommer in der Stiftsruine die Hauptrolle im Theaterstück „Der Club der toten Dichter“ spielen.
Der Schauspieler Francis Fulton-Smith wird im Sommer in der Stiftsruine die Hauptrolle im Theaterstück „Der Club der toten Dichter“ spielen. © Daniel Karmann/dpa

Ein TV-Star kommt nach Bad Hersfeld: Der Schauspieler Francis Fulton-Smith wird im Sommer in der Stiftsruine die Hauptrolle im Theaterstück „Der Club der toten Dichter“ spielen.

Bad Hersfeld - Francis Fulton-Smith ist ein in München geborener, britischer Staatsbürger. Der 57-Jährige, der sich selbst als „bayerischen Engländer“ bezeichnet, ist ein bekannter Schauspieler auf deutschen Bühnen und im Fernsehen. Er ist in zahlreichen TV-Serien wie „Familie Dr. Kleist“ sowie Fernsehreihen wie „Tatort“, „SOKO“ oder „Traumschiff“ zu sehen gewesen und hat für seine Rolle als Franz Josef Strauß in „Die Spiegel-Affäre“ im Jahr 2015 zahlreiche Auszeichnungen erhalten - unter anderem den Bambi.

Francis Fulton-Smith spielt Hauptrolle bei Hersfelder Festspielen

„Und nun wird er endlich auch in der Stiftsruine in Bad Hersfeld auftreten“, kündigen die Bad Hersfelder Festspiele in einer Mitteilung an. Er übernimmt die Rolle des engagierten Lehrers John Keating in Joern Hinkels „Der Club der toten Dichter“. Das Stück feiert am Freitag, 21. Juli, um 21 Uhr Premiere.

Damit können die Bad Hersfelder Festspiele nach Charlotte Schwab, Max Herbrechter (beide Eröffnungsstück „König Lear“), Stefan Kurt („Die Rache der Fledermaus“) und Kathrin Ackermann („Nein zum Geld!“) einen weiteren prominenten Schauspieler im Ensemble 2023 begrüßen.

Wie aus der Mitteilung hervorgeht, kennen sich Francis Fulton-Smith und Festspielintendant Joern Hinkel schon lange und „haben seit Jahren vor, miteinander Theater zu machen“: „Endlich klappt es! Francis Fulton-Smith habe ich vor vielen Jahren auf der Bühne gesehen, als er noch nicht so bekannt war. Er war eine Wucht! Später sah ich ihn als ‚Jedermann‘ in Berlin und kenne ihn natürlich aus zahlreichen Filmen“, wird Joern Hinkel zitiert.

Er ist ein Vollblut-Schauspieler, der sich mit Herz und vollem Körpereinsatz in seine Rollen stürzt.

Festspielintendant Joern Hinkel über Francis Fulton-Smith

Vor allem seine Darstellung des Franz-Joseph Strauss habe Hinkel sehr beeindruckt: „Er ist ein Vollblut-Schauspieler, der sich mit Herz und vollem Körpereinsatz in seine Rollen stürzt. Was für eine Spielfreude und Neugier! Immer wieder hat er mir erzählt, er würde so gerne mehr Theater spielen und suche nach neuen Herausforderungen jenseits des typischen Rollenklischees.“

„Der Club der toten Dichter“ wurde von Joern Hinkel in Bad Hersfeld zum ersten Mal auf eine europäische Bühne gebracht. Darin verführt Keating an einer konservativen Elite-Schule mit unkonventionellen Methoden die Schüler zum selbständigen Denken und zur Liebe für die Poesie und bringt damit einen Prozess in Gang, der alle verändert.

„‚Oh Käpt’n mein Käpt’n‘ steht als Gleichnis dieses Abends im Raum wie eins der zehn Gebote“, sagt Francis Fulton-Smith mit Blick auf seine Hauptrolle in Bad Hersfeld. „Und es ist nicht zuletzt durch meine beiden Kinder und deren Erfahrungen in Schule und sozialen Medien, sondern gerade auch durch die jüngsten Entwicklungen im sozioökonomischen und politischen Bereich unserer Welt, weshalb ich es als die unbedingte Pflicht der Kunst erachte, genau jetzt daran zu erinnern, dass nur Toleranz, Bildung und Nächstenliebe feste Säulen einer demokratischen, werteorientierten Gesellschaft sein können!“

Francis Fulton-Smith weiter: „Die Haltung des Lehrers Keating und wie er spielerisch seine Schüler ermutigt, sich zu entscheiden, ist für mich exemplarisch, um deutlich zu machen, dass eine humanistische Gesellschaft, deren Werte wir leben wollen, ausschließlich auf Freiheit des Denkens beruhen kann.“ (lio)

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