Neue Stromleitung: Tschesnok ruft zu Bürgerbeteiligung auf - „massiver Eingriff ins Stadtgebiet“

Zu der Tennet-Fernstromtrasse ist die Bürgerbeteiligung gestartet. Bis zum 26. Mai können Einwände gegen die Planung bei der Bundesnetzagentur vorgebracht werden. Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok ruft zur Beteiligung auf.
Hünfeld - Die Öffentlichkeitsbeteiligung für die geplante Fernstromleitung von Tennet ist in der vergangenen Woche gestartet. Die Leitung wird mit der ausgewiesenen Vorzugstrasse auch das westliche Stadtgebiet von Hünfeld in den Bereichen Sargenzell, Praforst und Rückers betreffen.
Fernstromleitung durch Hünfeld: Bürgermeister ruft zur Bürgerbeteiligung auf
Noch bis zum 26. Mai haben Bürger die Möglichkeit, ihre Bedenken online oder per Post vorzutragen (siehe Hintergrundkasten unten). Auch die Stadt Hünfeld wird innerhalb dieser Öffentlichkeitsbeteiligung ihre Anregungen und Bedenken zu dem Vorhaben erneut vortragen, kündigt Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU) an.
Durch die Firma Tennet wurde der bisherige Vorzugstrassenkorridor geändert, dieser führt nun über die Gemarkung Roßbach in die Gemarkung Burghaun-Gruben. Von dort aus ist im weiteren Trassenverlauf eine Erdleitung vorgesehen, die von Gruben aus das Haunetal durchquert und nördlich des Bereichs Ziegelei wieder als Freileitung Richtung Neunhards weiterverläuft.
Danach führt die Trasse westlich von Sargenzell über den Waldbereich der Praforst Richtung Marbach. Weite Teile der Erholungsanlage Praforst liegen in diesem Tassenkorridor. Alle Trassensegmente, auch die nicht zur Vorzugstrasse gehören, befinden sich noch im Verfahren, schreibt die Stadt Hünfeld in einer Pressemitteilung.
Hintergrund: Onlineformular „Einwände“
Auf der Internet-Seite www.netzausbau.de/vorhaben17-a gibt es ein Onlineformular für Einwände zur geplanten Fernstromleitung. Möglich ist auch eine E-Mail an vorhaben17@bnetza.de oder ein Schreiben an die Bundesnetzagentur an das Referat 805, Postfach 8001, 53105 Bonn. Die Details zur Einsichtnahme können im Internet über www.netzausbau.de/kontakt aufgerufen werden.
Tschesnok hofft, dass möglichst viele Bürger die Gelegenheit nutzen, sich über die Planungen zu informieren und ihre Anregungen und Bedenken innerhalb der Offenlegung bei der Bundesnetzagentur vortragen.
In jedem Fall, so der Bürgermeister, stellt diese Planung einen weiteren „massiven Eingriff in das Stadtgebiet“ dar, zumal Hünfeld ohnehin bereits von zahlreichen überörtlichen Infrastruktureinrichtungen betroffen werde. Dazu gehören neben den beiden Bahnlinien und den Bundesstraßen 27 und 84 auch die Autobahn.
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Hinzu kommen umfangreiche Vorranggebiete für die Windkraftnutzung sowie zwei Ferngasleitungen, die Salzlaugenleitung, eine weitere schon bestehende Fernstromleitung und eine Bahnstromleitung.
Der Bürgermeister kritisiert in diesem Zusammenhang, dass jede dieser Maßnahmen in den Verfahren isoliert betrachtet und nicht die Summenwirkung all dieser Eingriffe betrachtet werde. Umso wichtiger sei es deshalb, dass nicht nur die Stadt Hünfeld selbst, sondern auch die Bürger die Gelegenheit nutzten, sich zu informieren und zu beteiligen.