Point-Alpha-Preis 2022 an Joachim Gauck verliehen - Andreas Voßkuhle würdigt Ex-Bundespräsident

Für sein politisches Engagement für die deutsche Einheit und die Einheit Europas ist der frühere Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Point-Alpha-Preis 2022 ausgezeichnet worden.
Geisa/Rasdorf - Der 82-Jährige erhielt die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung am Donnerstagnachmittag (20. Juni 2022) in einer Feierstunde in der Gedenkstätte Point Alpha im Hünfelder Land an der hessisch-thüringischen Landesgrenze.
Gauck sei „Aufarbeiter und Erinnerer“ ebenso wie „Provokateur und Mahnender“, „Zuhörer und Lernender“, sagte der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, in seiner Laudatio bei der Veranstaltung an Fronleichnam laut Redemanuskript.
Fulda: Point-Alpha-Preis 2022 an Gauck verliehen - Voßkuhle würdigt Ex-Bundespräsident
Der frühere evangelische Pastor Gauck war von 2012 bis 2017 Bundespräsident. Bekannt geworden war er durch seine Tätigkeit als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, die er von 1990 bis 2000 ausübte (lesen Sie auch hier: Point-Alpha-Preis verliehen - Bouffier würdigt Alt-Ministerpräsident Bernhard Vogel).
Gauck sei bekannt für deutliche Worte, für Zuspitzungen, ja sogar für verbale Attacken, sagte Voßkuhle laut Manuskript. Hinter dem „herausfordernden“ Stil von Gauck stehe immer eine klare Absicht, die Demokratie und ihre Werte zu verteidigen (lesen Sie auch hier: Point-Alpha-Preisträger Juncker: Stehe gerne an einer Grenze, die es nicht mehr gibt).
Der Point-Alpha-Preis wird für Verdienste um die deutsche und europäische Einheit verliehen. Die seit 2005 vergebene Auszeichnung ist nach dem historischen Ort Point Alpha benannt, einem ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkt in der Rhön in Osthessen im Landkreis Fulda, nahe Geisa im Wartburgkreis in Thüringen.
Bekannte frühere Preisträger sind unter anderem der ehemalige US-Präsident George Bush senior, der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, die einstigen Bundeskanzler Helmut Kohl und Helmut Schmidt und der Dramatiker und spätere Präsident Tschechiens, Václav Havel (sar, dpa)