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Glocken-Zoff geht weiter: Frau des Bürgermeisters klagt gegen die Gemeinde

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Die Anwohnerin stört sich am Läuten des Glockenturms.
Die Anwohnerin stört sich am Läuten des Glockenturms. © Alisa Kim Göbel

Eine Anwohnerin des Glockenturms in Konrode und Ehefrau des Bürgermeisters hat beim Verwaltungsgericht Kassel Klage gegen die Gemeinde Schenklengsfeld eingereicht.

Schenklengsfeld - Diese Neuigkeit gab die Erste Beigeordnete Beate Lüders in der Sitzung der Gemeindevertretung bekannt. Die Klägerin beantragt demnach, den Gemeindevorstand zum Unterlassen des Geläuts zu verurteilen und bei Zuwiderhandlung bis zu 250.000 Euro Ordnungsgeld oder sechs Monate Ordnungshaft anzudrohen. 

Bei der Frau handelt es sich nach Informationen der Hersfelder Zeitung um die Ehefrau von Bürgermeister Carl Christoph Möller. Das Gericht sehe den Streitwert nur bei 15.000 Euro und wolle das Verfahren ans Landgericht Fulda verweisen. Weil die Lautstärke die Immissionsrichtwerte überschritten hatte, war der Glockenturm kürzlich schallgedämmt worden.

Hessen: Glocken-Zoff geht weiter - Frau des Bürgermeisters klagt gegen Gemeinde

Konrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Schenklengsfeld im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im östlichen Hessen. Wie die „Hessenschau“ kürzlich berichtete, gibt es seit Jahren Streit um die Glocken in Konrode. Diese läuten seit etwa fünf Jahrzehnten traditionell dreimal täglich für zwei Minuten - in einem kommunalen Betonsockel.

Der Glockenturm war dann im Dezember 2022 mit einem Schallschutz verkleidet worden, weil das Läuten für viele zu laut war. Das Regierungspräsidium Kassel prüfte, ob die erlaubten Lautstärke eingehalten wird. Wird sie, ergab die Überprüfung. Jetzt ist die Glocke nach der Verkleidung anderen in dem 200-Einwohner-Dorf wiederum zu leise. (jce, sar)

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