Lage der Geburtenstation weiter schwierig: Helios-Klinik meldet Kreißsaal mehrfach pro Woche ab

Die Lage der Geburtshilfe-Station am Hünfelder Helios St. Elisabeth-Krankenhaus ist weiter sehr angespannt. Das berichtet Klinik-Geschäftsführer Sebastian Mock unserer Zeitung.
Hünfeld - Im Januar dieses Jahres räumte St. Elisabeth Personalprobleme in der Geburtsstation ein. Das Krankenhaus in Hünfeld litt unter dem Fachkräftemangel. So war es durch einen Mangel an Hebammen im vergangenen Jahr mehrmals erforderlich, den Kreißsaal vorübergehend abzumelden, weil das Haus nicht alle Schichten besetzen konnte. Hierdurch verringerte sich die Geburtenzahl in der Klinik von 416 im Jahr 2021 auf 330 Geburten im Jahr 2022.
Helios-Klinik Hünfeld: Zu wenige Hebammen in der Geburtenstation
Mock verbreitete gegenüber unserer Zeitung keinen Optimismus: „Wir gehen davon aus, dass sich der Fachkräftemangel in der Zukunft weiter verschärfen wird. Speziell in unserem Versorgungsgebiet, in dem mehrere Kliniken in einem kleinen Umkreis um grundsätzlich rares und sehr spezialisiertes Personal buhlen, wird dies ein Fokusthema bleiben.“
Helios versuche, durch modernes Personalmarketing und attraktive Arbeitsbedingungen neue Mitarbeiter für die Geburtshilfe zu gewinnen. „Wenn es uns gelingt, dauerhaft ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, werden wir die Geburtshilfe auch in Zukunft betreiben können“, sagte Mock.
Jetzt zieht das Hünfelder Krankenhaus gegenüber unserer Zeitung eine Zwischenbilanz seiner Bemühungen. Sie fällt gemischt aus, wie Mock ausführt: „Durch intensive Personalmarketing-Maßnahmen konnten wir zwar in geringem Umfang Hebammen gewinnen, gleichzeitig ist es aber durch Erkrankung wieder zu Personalausfall gekommen. Weiterhin müssen wir also leider den Kreißsaal mehrmals wöchentlich von der Versorgung abmelden, weil wir nicht alle Schichten besetzen können.“ Nach wie vor bemühe er sich um neue Mitarbeiter.
Wenn sich ein Krankenhaus aus der Versorgung abmeldet, dann können keine hochschwangeren Mütter aufgenommen werden. Üblicherweise ist eine Geburtenstation rund um die Uhr einsatzbereit. Das ist für das Krankenhaus mit hohem Aufwand verbunden. Je geringer die Geburtenzahl ist, desto schwieriger ist die Finanzierung dieser Präsenz rund um die Uhr.
Während im vergangenen Jahr in Hünfeld 330 Kinder geboren wurden, waren es im Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda 944 Kinder und im Klinikum Fulda 1772 Jungen und Mädchen.