Alle geplanten acht Anlagen stehen zwischen den 2017 errichteten Windkraftanlagen. Sie sind rund 40 Meter höher als die vorhandenen Windräder. Das werde optisch nicht direkt auffallen, erklärte Thüga-Vertreter Carsten Kleefeld, da die „Altanlagen“ auf den Höhenrücken, die neuen aber öfters in den Hanglagen platziert würden.
Der Anblick des Windparks wird sich vor allem aus der Blickrichtung von Bodes und Neukirchen ändern: Von dort, das zeigen die computergestützten Visualisierungen, würden die zusätzlichen Anlagen stärker ins Auge fallen als von Buchenau aus.
Auch zahlreiche Kommunalpolitikerinnen und -politiker aus Eiterfeld nutzten das Info-Angebot. Im Gespräch mit den Thüga-Leuten wurde es rasch konkret: Eine Anwohnerin aus Buchenau verwies auf Wasserschäden, weil seit der Errichtung der Anlagen Wasser über die Waldwege aus dem Wald herausschieße. (Zu diesem Thema: Bahn, Windkraft, Stromtrassen - wird der Kiebitzgrund überlastet?)
Ausdrücklich wies die Thüga darauf hin, dass in Folge einer Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Kommunen abhängig von der Stromproduktion am Gewinn beteiligt werden: Die Thüga werde die demnach möglichen 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die Kommunen im 2,5-Kilometer-Umkreis auszahlen. Das könnte für Eiterfeld rund 85 000, für Haunetal rund 90 000 und für Hauneck 19 000 Euro im Jahr bedeuten. Eiterfeld würde zudem Anteile der Gewerbesteuer erhalten.
Mehrfach wurde Kleefeld mit der Frage konfrontiert, ob es, wie beispielsweise bei Wehrda, ein „Bürgerwindrad“ gebe, bei dem Anwohner zu Teilhabern werden könnten. Das, so der Thüga-Mann, sei aktuell nicht geplant. Er werde die Anfrage an die Geschäftsführung weitergeben.
Ob alle acht Anlagen genehmigt werden, ist durchaus fraglich: Denn ebenfalls in der Nuhn‘schen Scheune hatte kürzlich der Cuxhavener Projektierer PNE informiert, dass er im unmittelbar an das Buchenauer Areal angrenzenden Windkraftvorranggebiet HEF 048 zwischen Bodes und Odensachsen zwei 250 Meter hohe Windräder errichten will: Die Genehmigungsunterlagen liegen bereits beim Regierungspräsidium Kassel.
„Wenn PNE dort bauen darf, werden wir weniger Anlagen errichten können, erläuterte Kleefeld. „Aber auch der Bau von nur zwei oder drei Anlagen wäre eine Option.“
Anlagentyp und -größe:
Acht Anlagen Vestas 162;
Nabenhöhe: 169 Meter
Gesamthöhe: 250 Meter
Leistung: 6 Megawatt
Stromproduktion: 100 Gigawattstunden (entspricht statistisch dem Verbrauch von 25.000 Vier-Personen-Haushalten)
Standort: Windkraftvorranggebiete FD 03 und FD 04 bei Buchenau (derzeit schon Standort von 15 Anlagen mit 141 Metern Nabenhöhe)
Zeitfenster:
2021: Genehmigungen
2023: Ausschreibung
2024: Bau
2025: Betrieb
Betreiber:
Thüga Erneuerbare Energien (Tochter der Thüga, eines Zusammenschlusses von rund 100 Stadtwerken mit Schwerpunkt erneuerbare Energie. Die RhönEnergie ist an dem Projekt nicht beteiligt.