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„Bürger fahren für Bürger“ - DRK Hünfeld präsentiert neuen Bus

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Von: Harry Wagner

Die Vorstellung des neuen Bürgerbusses in Hünfeld
DRK, Magistrat, Ehrenamtliche, Landtag, Geistlichkeit und Industrie – viele freuen sich über den neuen Bürgerbus. © Harry Wagner

52.000 Euro hat der Ford Transit gekostet. Er bietet Platz für maximal neun Mitfahrer. Der neue Bürgerbus des DRK in Hünfeld, der auf den Namen „Kegelspiel“ getauft wurde, sorgte bei seiner Vorstellung für strahlende Gesichter.

Hünfeld - Der Kleinbus ist das zweite Gefährt dieser Art, mit dem unermüdliche Ehrenamtliche im Auftrag des DRK-Kreisverbands Hünfeld unterwegs sind. Die jetzige Neuanschaffung ersetzt ein in die Jahre gekommenes Vehikel. Ein dritter Bus ist spätestens für August 2023 avisiert. Dann soll ein aus Landesmitteln gefördertes E-Fahrzeug kommen, wie der Wahlkreisabgeordnete Thomas Hering (CDU) ankündigt.

Hessen: Neuer Bürgerbus mit neuem Konzept in Hünfeld

Der Bürgerbus ist eine Einrichtung für ältere Menschen, die ansonsten vor großen Problemen stünden, Einkäufe und Arztbesuche zu erledigen. Er hilft Mobilitätseingeschränkten und beugt der sozialen Vereinsamung vor. Unter diesem Aspekt soll die Idee des Bürgerbusses in Hünfeld weiter gefasst werden, indem er nicht nur als Hilfsmittel für die tägliche Routine dient, sondern Senioren etwa auch zu Abendveranstaltungen bringt.

„Wir brauchen eine Ergänzung zum Angebot des öffentlichen Nahverkehrs. Was früher Familien und Nachbarn erledigt haben, ist unter den heutigen Verhältnissen oft nicht mehr so möglich“, weiß Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU). Wie der Rathauschef weiter erklärt, sehe das neue Nutzungkonzept ferner vor, dass der Bürgerbus künftig auch von Vereinen und sonstigen Institutionen gegen die Zahlung eines Entgelts in Anspruch genommen werden könne.

DRK-Präsident Dr. Eberhard Fennel erinnert daran, dass es in Hünfeld bereits seit 1990 einen Bürgerbus gibt – zu Anfang noch unter dem Namen „Senioren- und Sozialbus.“ Im Ortsverband Buchfinkenland funktioniere das „System Bürgerbus“ seit Jahren schon gut. Er hoffe, dass künftig auch der östliche Teil des Stadtgebiets, der im Augenblick noch unzureichend abgedeckt sei, besser versorgt werden könne. (Lesen Sie hier: ÖPNV, Bürgerbus, E-Car-Sharing: Was sich Menschen auf dem Land einfallen lassen, um mobil zu bleiben)

Sein Dank richtet sich an alle, die zur Finanzierung des neuen Busses beigetragen hatten – an die Stadtwerke, die laut Fennel 37.000 Euro beisteuerten, die Drescher-Taubert-Stiftung, die sich mit 10.000 Euro beteiligt hat, sowie den Lions Club. Die Betriebskosten des Busses laufen über die St.-Elisabeth-Stiftung. Weil aber „ohne Fahrer gar nichts geht“, erwähnt Fennel vor allem die Ehrenamtlichen, die sich ans Lenkrad des Bürgerbusses setzen. Zwei, die das schon besonders lange tun, sind, nomen est omen, Horst Lange – er ist als Dienstältester bereits seit 2008 an Bord – sowie Bernhard Halsch, Fahrer seit dem Jahr 2012.

Und weil das Motto „Bürger fahren für Bürger“ noch viele Jahre gelten soll, freut sich Fennel, dass nach einem öffentlichen Aufruf weitere neun Personen ihr Interesse angemeldet haben, die Senioren dorthin zu bringen, wo sie hinmüssen.

Selbst wenn sich mal jemand von einer Funktion zurückzieht, ist für Nachfolge gesorgt: Ulrich Strobl war bisher der Koordinator für den Bürgerbus im Ortsverein Buchfinkenland. Diese Aufgabe übernimmt ab 1. November Wolfgang Michel.

Damit der neue Bürgerbus allzeit gut unterwegs ist, fährt er mit dem kirchlichen Segen von Pater OMI Karl-Heinz Vogt.

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