Haunetals Bürgermeister Timo Lübeck (CDU) hat zwar keinerlei Handhabe, weiß aber um die Situation an der Grundschule seiner Gemeinde. Natürlich wäre es schön, wenn die Schule wieder eine eigene Leiterin oder einen eigenen Leiter hätte, zumal man sich bei der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans für den Fortbestand der Schule eingesetzt habe. Probleme seien ihm aber noch nicht zu Ohren gekommen, so der Bürgermeister.
Zwischen Hauneck und Haunetal pendelt übrigens nicht nur die Leiterin hin und her – gleiches gilt für die Sekretärin und den Hausmeister. Und noch eine Besonderheit gibt es aktuell in Neukirchen: Auch das Lehrerkollegium besteht seit Beginn des aktuellen Schuljahrs zu 75 Prozent aus neuen Kollegen. „Somit haben wir hier wirklich eine ganz besondere Situation“, stellt Klee fest. (Lesen Sie auch: So geht es beim Bauprojekt Lichtbergschule voran)
Die Situation ist im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nicht einzigartig. Ähnlich geht es Petra Bock, die als Schulleiterin der Grundschule an der Sommerseite in Bad Hersfeld derzeit auch noch die Leitung der Kolibri-Schule im Stadtteil Asbach innehat. Auch dort konnte diese Position nach Ruhestand bisher nicht neu besetzt werden, obwohl sie sogar schon dreimal ausgeschrieben war.
„Hier ist jeder gefragt, das System am Laufen zu halten“, so Bock, was eine große Belastung darstelle. Sie hofft, dass sich jemand aus dem Kollegium berufen fühlt, sich zu bewerben, um dem „ungeliebten Schwebezustand“ ein Ende zu bereiten. „Ohne Konrektor geht es nicht“, hat auch Carolin Klee festgestellt.
Laut Kultusministerium gibt es über alle Schulformen hinweg für den überwiegenden Teil der Schulen eine ausreichende Zahl an geeigneten Interessenten. Es gehe um Einzelfälle. Zugleich fördere das Ministerium über die Qualifizierung für Schulleiterinnen und Schulleiter in Hessen (QSH) die Führungskräfteentwicklung. (Von Nadine Meier-Maaz)