Denn beim Umbau haben sich Baumängel und andere Kleinigkeiten ergeben, die erst abgearbeitet werden mussten und müssen. Hinzu kommt das Dach, das seit Jahren an einigen Stellen undicht ist. In der Vergangenheit mussten schon einige feucht gewordene Platten der „Odenwalddecke“ im Saal ausgetauscht werden.
„Das Fachunternehmen, das von uns für die Behebung der aufgezeigten Mängel in der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes beauftragt wurde, hat nun allem Anschein nach alle Punkte abgearbeitet“, erklärt Bürgermeister Dieter Hornung (CDU). „Natürlich hatte ich gehofft, das Projekt ein wenig schneller zu Ende bringen zu können, jedoch war der Weg dahin wesentlich komplizierter als erwartet. An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten, insbesondere den Schlotzauern, für das Vertrauen und die Unterstützung danken.“
Besonders engagiert ist dabei Familie Maul, die direkt gegenüber wohnt und sich ehrenamtlich der Verwaltung des DGH angenommen hatte. „Als es Ende 2016 keinen Hausmeister mehr gab, habe ich angeboten, bis das DGH fertig ist, den Umbau zu begleiten“, erzählt Hans-Helmuth Maul. Dabei habe er aber niemals damit gerechnet, dass sich der Umbau so in die Länge ziehen würde.
Die Ursache für die vielen Verzögerungen in der Vergangenheit sei wohl immer wieder die Finanzierung gewesen. 2018 erklärte der damalige Bürgermeister Simon Sauerbier, dass die Finanzlage der Gemeinde durch die Konsolidierungsmaßnahmen im Haushalt und den kommunalen Finanzausgleich angespannt seien.
Die Kosten für den Umbau des DGH seien zwar in den Haushalten eingeplant gewesen, aber die Gelder hätten die Maßnahmen nicht immer alle abdecken können. Mitte 2018 lagen die Kosten für das DGH bereits bei 500.000 Euro, Tendenz steigend. „Fakt ist, dass keine Gelder verprasst wurden, weil es unverhältnismäßige Anschaffungen gab, sondern die Planung, die Durchführung und Überwachung der Baumaßnahmen unzulänglich waren“, erklärt Pfaff.
Für viele Betroffene steht fest, dass eine fehlende Kommunikation zwischen Gemeinde, Handwerkern und Personen vor Ort maßgeblich dazu beigetragen hat. „An einem Tag habe ich alles sauber gemacht, am nächsten Tag waren die Handwerker zugange und abends wollte die Gymnastikgruppe trainieren“, weiß Maul.
Hätte man sich im Jahr 2013 nur den Anforderungen des Technischen Prüfdienstes für die Feuerwehr angenommen und den ersten von damals drei Entwürfen gewählt, wäre für wesentlich weniger Geld für die Feuerwehr nur eine einzelne Fahrzeughalle neu gebaut worden.
Doch durch die marode Heizung und eine fehlende Behinderten-Toilette entschied man sich für den teuersten Entwurf, der mit mehr als 450.000 Euro veranschlagt wurde. Ein nicht unerheblicher Faktor war zu dem Zeitpunkt, die Räume der Feuerwehr und Jugendfeuerwehr wie in den anderen Ortsteilen auf einen Stand zu bringen.
In den ersten Monaten nach dem Spatenstich 2013 wurden viele Stunden in Eigenleistung erbracht, die bald weniger wurden, da angedachte Leistungen von Fachfirmen ausgeführt werden mussten.
Haushaltssperren, wechselnde Rathauschefs und lange Durststrecken, in denen kein Stein auf den anderen gesetzt wurde, machten das DGH zu einem Dauerprojekt. „In den kommenden Tagen werden ich einen Antrag für die Sitzung der Gemeindevertretung stellen, um den Sperrvermerk auf dem entsprechenden Haushaltstitel aufzuheben und um die Ausführungsvariante der Dachsanierung zu beschließen“, so Hornung. Mit diesem Beschluss würde es für das DGH in eine weitere Phase gehen und ein wichtiger Punkt des gesamten Umbaus angegangen werden.
„Die Bürger sind herzlich dazu eingeladen, das Gebäude mit Leben zu füllen. Sicherlich werden wir gegen Ende noch ein bisschen Eigenleistung mit einbringen, damit künftig wieder rauschende Feste gefeiert werden können“, so Pfaff. Aber das alles stehe und falle mit einer endgültigen Fertigstellung. Und die scheint in Anbetracht der Dachsanierung, der anhaltenden Baustoffknappheit und einer massiven Verteuerung noch nicht in Sicht. (Alisa Kim Göbel)