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K+S prüft Schacht-Neubau bei Dittlofrod - Kaligrube soll weiteren Zugang erhalten

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Bohrung in den Jahren 2017 und 2018
Untergrund erkundet: Bei einer Bohrung in den Jahren 2017 und 2018 hat K+S bereits die grundsätzliche Eignung des Bereichs um Dittlofrod als Schachtstandort nachgewiesen. (Archivfoto) © Mario Reymond

Das Bergbauunternehmen K+S prüft, in der Marktgemeinde Eiterfeld in der Nähe des Ortsteils Dittlofrod eine neue Schachtanlage zu errichten, um einen weiteren Zugang zur Grube Hattorf-Wintershall des Verbundwerks Werra zu schaffen.

Eiterfeld/Philippsthal - Die Zukunft des Kalibergbaus im Werrarevier liegt laut K+S im sogenannten Feld Marbach der Grube Hattorf-Wintershall, das sich südlich des Eitratals Richtung Fulda zieht. Rund 500 Meter unter der Erde lagern dort 587 Millionen Tonnen Rohsalzvorkommen, die weitere 40 Jahre lang die Produktion hochwertiger mineralischer Produkte ermöglichen und den Mitarbeitern die Arbeit sichern sollen.

Hessen: K+S prüft Schacht-Neubau - Kaligrube soll weiteren Zugang erhalten

Das unterirdische Streckennetz des Werks hat nach über einem Jahrhundert Kalibergbau eine Ausdehnung erreicht, die der Fläche der Stadt München mit Vororten entspricht. Mit wachsenden Dimensionen der Grube würden die untertägigen Entfernungen von den bestehenden Schächten zu den Einsatzorten größer, verdeutlicht Pressesprecher Marcus Janz.

Die neue Schachtanlage würde laut K+S für den Personen- und Materialtransport, die Energieversorgung sowie die Einleitung von Frischluft genutzt, nicht aber für die Salzförderung. Das gewonnene Rohsalz werde weiterhin unter Tage über Bandanlagen zu den Förderschächten der Fabriken transportiert. (Lesen Sie hier: Kaliberg in Neuhof wird begrünt: Millionen Tonnen Erde dienen als Abdeckung)

Hintergrund

Zu den Kosten einer möglichen Schachtanlage bei Dittlofrod macht K+S bislang keine Angaben. Das Abteufen eines Schachts, wie der Bau eines senkrechten Zugangs von Fachleuten genannt wird, zählt jedoch zu den kostspieligsten Investitionen im Bergbau und ist entsprechend selten. Die meisten Schächte im Werra-Kalirevier entstanden bereits zwischen 1905 und 1911. Der jüngste Schacht „Unterbreizbach II“ bei Sünna (Wartburgkreis) wurde laut K+S 1955 abgeteuft.

Bei einer Erkundungsbohrung in den Jahren 2017 und 2018 sei bereits die grundsätzliche Eignung des Bereichs um Dittlofrod als Schachtstandort nachgewiesen worden. Für 2023 seien nun übertägige seismische Messungen in der Region vorgesehen, die Aufschluss über die geologischen Strukturen und Gesteinsschichten der Kalilagerstätte geben sollen. „Über das Messprogramm werden wir im Vorfeld nähere Infos geben. Sollten sich die Planungen für die Schachtanlage konkretisieren, wird K+S auf die Bevölkerung zugehen, um sie eingehender über das Vorhaben zu informieren“, kündigt Janz an.

Als möglichen Zeitpunkt für die Inbetriebnahme hatte K+S gegenüber den Eiterfelder Gemeindegremien nach Informationen der Hersfelder Zeitung 2032 genannt. (jce)

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