Kurz nach der Spende erfuhr er, dass seine Stammzellen zu einem Mann nach Kanada gebracht worden sind. „Ich habe ihm unbekannterweise die Daumen gedrückt und gehofft, dass ich ihm helfen und ihn irgendwann vielleicht einmal kennenlernen kann“, sagt er. Nach zwei Jahren Anonymitätsfrist ist dies in vielen Ländern möglich, so auch in Kanada.
Im Herbst 2021 erreichte Jonathan ein Schreiben aus Kanada, in dem sich Dominic LeBlanc bei ihm bedankte – auf Deutsch. Er hatte den Text dazu extra übersetzen lassen. Einige Zeit später lernten sie sich über Zoom virtuell kennen und stehen seither in engem Austausch. „Er hat von sich erzählt, ich von mir. Ich saß in meinem Zimmer, er in seinem Büro in Ottawa. Und er hat mich nach Kanada eingeladen“, so Jonathan.
Ein knappes Jahr später war es dann endlich soweit: Jonathan reiste nach Kanada. „Wir sind uns in die Arme gefallen und es war direkt eine Verbindung zwischen uns. Es fühlt sich an, als ob wir uns schon ewig kennen“, berichtet er.
„Was mir am meisten auffiel, war seine erstaunliche Großzügigkeit. Und die Tatsache, dass dieser außergewöhnliche junge Mann so etwas aus reiner Herzensgüte getan hat, ohne zu wissen, wer ich war, sondern einfach deshalb, weil er jemandem das Leben retten konnte. Und diese Entscheidung von ihm hat mein Leben tiefgreifend verändert“, ergänzt Dominic LeBlanc. „Wir haben eine Verbindung, die für den Rest unseres Lebens Bestand haben wird.“ (lio)