Etwa einmal im Monat stößt Fischer in seinem Revier eigenen Angaben nach auf illegalen Müll, wobei sich das Problem mit Beginn der Corona-Pandemie noch verschärft habe. Vermutlich hätten viele Menschen die Zeit des Lockdowns genutzt, um auszumisten, mutmaßt er. Von drei bis vier Fällen pro Jahr spricht Fabiunke.
Nicht immer handele es sich „nur“ um Privatmüll. Auch gewerbliche Müllsünder seien leider keine Seltenheit. Ganze Lkw-Ladungen Kabelisolierung und Kunststoffschürzen habe man neben Altreifen schon in Wald und Flur entdeckt. Das sei nicht nur ärgerlich, weil für die Entsorgung dann der Grundstückseigentümer zuständig ist, sondern könne natürlich auch negative Folgen für die Pflanzenwelt haben und Tieren gefährlich werden, die im Müll nach Essbarem suchen.
Den Abtransport und die korrekte Entsorgung übernimmt im aktuellen Fall der Bauhof der Marktgemeinde Haunetal, zumal der Fundort in der Nähe einer gemeindeeigenen Straße liegt. „Wenn es sich um große Mengen Müll im öffentlichen Bereich handelt, sind wir kulant und versuchen, zeitnah zu handeln, anstatt über Zuständigkeiten zu diskutieren“, erklärt Bürgermeister Timo Lübeck, der darüber hinaus deutliche Worte für die Täter findet: „Ich verstehe die Blödheit derjenigen nicht“, sagt er mit Blick auf die diversen Möglichkeiten, auch größere Mengen Müll sowie Sondermüll legal und meist sogar kostenfrei zu entsorgen. (Lesen Sie auch: Viele Umweltsünden in Fuldas Wäldern - Steuerzahler bleiben auf Kosten sitzen)
Bei illegaler Ablagerung droht zusätzlich zu den Entsorgungskosten auch ein Bußgeld. Drei bis vier Fälle wilder Müllentsorgung sind Lübeck allein seit seinem Amtsantritt im Dezember 2020 bekannt. Verstöße werden von den Abfallbehörden als Ordnungswidrigkeit verfolgt. In besonders schweren Fällen wird die Polizei wegen Verdachts auf Vorliegen einer Straftat eingeschaltet.
Auch der aktuelle Fall wurde von Reinhold Fabiunke sofort angezeigt. Und was ihn besonders freut: Beim Blick in einen vollgestopften Müllsack hat Rolf Fischer doch noch eine heiße Spur zum möglichen Verursacher entdeckt. Ein Kontoauszug aus dem Jahr 2011 ist noch gut lesbar und liegt nun der Polizei vor.