Die Frage, ob ein dunkelhäutiges „Nickmännchen“ noch zeitgemäß ist, hatte viel Wirbel und Ärger ausgelöst. Pfarrer Vogel und auch Küster Andreas Bott verteidigten sich damals. Das „Nickmännchen“ kniee genauso wie Maria und Josef, die Hirten, die Könige und die Gläubigen während des Gottesdienstes. Das sei nicht unterwürfig, sondern andächtig und respektvoll vor Gott“, erklärte die Gemeinde in Dittlofrod (Hessen). Die Kritik könne man nicht nachvollziehen.
Auch heute sagt Vogel: „Die Mehrheit der Menschen in Dittlofrod – 80 Prozent – sind dafür, eine solche Figur aufzustellen. Ich bin Demokrat und daher auch dafür.“ Er kritisiert im Gegenzug den „moralischen Fingerzeig“ derer, die anderen Menschen Dinge vorschreiben wollten und sich „irgendwelche Verrücktheiten“ ausdenken. Der Pfarrer geht davon aus, dass die Figur irgendwann wieder auftaucht. „Dann werden wir das ,Nickmännchen‘ selbstverständlich wieder aufstellen.“
Offenbar gibt es noch weitere Gemeindemitglieder, die dem „Nickmännchen“ – das in vielen anderen Pfarrgemeinden schon vor Jahrzehnten bewusst abgeschafft wurde – nachtrauern: Mittlerweile steht in der Dittlofroder Krippe ein Foto, das die Krippenfigur zeigt. Wer das Bild aufgestellt hat, weiß Pfarrer Vogel nicht, freut sich aber darüber.
Und noch etwas ist neu: Vor der Krippe steht nun eine Spardose ganz anderer Art – eine Weltkugel, die sich dreht, wenn eine Münze eingeworfen wird. Sie ist offensichtlich schon ein wenig in die Jahre gekommen: Der Spendensammler gibt den guten Rat, „für die Mission“ einen Groschen einzuwerfen.