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Personen im Gleis: ICE muss in Osthessen Schnellbremsung einlegen

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Von: Leon Schmitt

Mit lebensgefährlichem Verhalten hat ein Betrunkener im Bahnhof in Fulda für die Schnellbremsung eines Güterzzugs gesorgt. Der Mann verletzte dann noch einen Polizisten.
Eine Personengruppe hat sich beim Friedloser Bahnhof auf den Gleisen aufgehalten und einen ICE zu einer Schnellbremsung gezwungen. (Symbolfoto) © Uwe Zucchi/dpa

Der Lokführer eines ICE musste am Freitag in Osthessen eine Schnellbremsung einlegen. Der Grund: Eine Personengruppe hatte sich im Gleisbereich aufgehalten.

Friedlos - Wie die Bundespolizei am Montag berichtet, hatte sich der Vorfall bereits am Freitagabend im Kreis Hersfeld-Rotenburg (Hessen) ereignet. „Im Bereich des Bahnhofs Friedlos hielten sich fünf bis sechs Personen im Gleis auf“, schreiben die Beamten in ihrer Mitteilung.

Hessen: Personen im Gleis - ICE muss Schnellbremsung einlegen

Bei dem Zug, der zur Schnellbremsung gezwungen wurde, handelt es sich um den ICE 834, der von Berlin in Richtung Stuttgart unterwegs war. Als der Lokführer die Gruppe im Gleis bemerkt hatte, gab er laut Polizei einen Achtungspfiff ab und leitete eine Schnellbremsung ein.

Verletzt wurde bei dem Manöver zum Glück niemand. „Der ICE kam noch rechtzeitig zum Halten“, heißt es. Die Reisenden im Zug kamen dem Polizeibericht zufolge mit einem Schrecken davon.

Die Personen entfernten sich noch vom Tatort, noch bevor eine Streife des Bundespolizeireviers Fulda eingetroffen war. Auch bei einer Fahndung in der näheren Umgebung wurden die Beamten nicht fündig. (Lesen Sie auch: Fulda: „Gleisläufer“ sorgt für Verspätungen im Bahnverkehr)

Schnellbremsung in Hessen: Fast 40 Züge kommen zu spät - einer fällt komplett aus

Für den nachfolgenden Zugverkehr hatte die Schnellbremsung beträchtliche Folgen: Die Strecke musste nämlich von 22.05 bis 23.20 Uhr gesperrt werden. „Dadurch erhielten 38 Züge jeweils 55 Minuten Verspätungen. Weiterhin kam es zu drei Umleitungen und einem kompletten Zugausfall“, berichtet die Polizei.

Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Wer Hinweise zu den Personen geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (0561) 816160 zu melden.

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