Polizei legt voll beladene Transporter still - mit Sicherungskrallen und Ketten

Drei Autotransporter wurden von Polizisten aus Bad Hersfeld kontrolliert, weil sie zu viel geladen hatten. Die Beamten der Polizeiautobahnstation mussten deshalb die Sicherungskrallen und -ketten anlegen.
Kirchheim - Beamte der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld waren am Dienstagvormittag, 21. September, eigentlich unterwegs, um an einem bereits sechs Tage zuvor stillgelegten Autotransporter die angelegte Sicherungskralle abzunehmen. Dazu kam es jedoch nicht, berichtete das Polizeipräsidium Osthessen in Fulda am Freitag in einer Pressemitteilung. Denn auf einem Autohof an der A7 durften gleich drei weiteren Autotransporter nicht weiterfahren.
Ein tschechischer Autotransport war mit drei fabrikneuen Sattelzugmaschinen beladen, teilte die Polizei mit. Durch die verschachtelte Beladung war dieser insgesamt fast einen Meter länger, über 30 Zentimeter höher und 14 Zentimeter breiter als zulässig. Durch die derart schräge Verladung tropfte aus einer der Sattelzugmaschinen Öl heraus, das sich auf der Ladefläche des Transporters und auf dem Gelände des Autohofs verteilte.
Hessen: Polizei legt Transporter in Ketten - aus diesem Grund
Während dieser Kontrolle parkten zwei weitere polnische Autotransporter auf dem Gelände. Einer hatte drei neue Sattelzugmaschinen, der andere zwei neue Lkw geladen. Auch hier lagen erhebliche Überschreitungen der zulässigen Abmessungen vor.
„Den drei Fahrern aus Osteuropa fehlte allerdings jedes Unrechtsbewusstsein“, teilte das Polizeipräsidium Osthessen mit. Stattdessen zeigten sie Ausnahmegenehmigungen zur Überschreitung zulässiger Abmessungen, die für ihre Transporte nach ihrer persönlichen Einschätzung auch anzuwenden sein sollten. Hierzu seien sie durch die Polizisten eines Besseren belehrt werden müssen, denn die Genehmigungen waren rechtlich nicht anwendbar. (Lesen Sie auch: Autobahn-Kontrollen der Polizei Osthessen führen zu Anzeigen)
Polizisten bringen Sicherungskrallen und Ketten an Transportern an
Bei den drei Fahrern wurden Bußgelder im dreistelligen Eurobereich erhoben. Bei den beiden Transportunternehmern könnte es noch deutlich teurer werden. Wie die Polizei mitteilte, sind Beträge von mehreren tausend Euro möglich. Alle drei Fahrer durften nicht weiterfahren und eine Teilentladung sowie eine Nachsicherung der Ladung angeordnet. Bis dahin brachten die Beamten an den Fahrzeugen Sicherungskrallen und -ketten an.
„Dies ist erforderlich, weil die polizeiliche Verfügung zur Untersagung der Weiterfahrt durch die Fahrer trotz verkehrssicherheitsrelevanter Mängel immer öfter ignoriert werden“, so Jürgen Gleitsmann, Leiter der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld, der ergänzt: „Das führt zwangsläufig dazu, dass weitere XXL-Parkkrallen angeschafft werden müssen.“ (sec)