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Regenerative Energien: Professor sieht Eiterfeld auf gutem Weg

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Der Vortrag von Professor Dr. Thomas Glotzbach hatte viele Neugierige angelockt.
Der Vortrag von Professor Dr. Thomas Glotzbach hatte viele Neugierige angelockt. © FWG

Geht es nach der wissenschaftlichen Expertise von Professor Dr. Thomas Glotzbach, dann befindet sich die Marktgemeinde Eiterfeld beim Ausbau regenerativer Energien auf einem guten Weg.

Eiterfeld - Das war die Quintessenz aus einem Vortrag Glotzbachs, der als Professor an der Hochschule Darmstadt (Hessen) in den Fachgebieten Regenerative Energieerzeugung und Energiespeicherung tätig ist. Der gebürtige Hilderser war der Referent des Abends, zu dem die FWG Eiterfeld eingeladen hatten und dessen Thema lautete: „Regenerative Energien für Eiterfeld – als Chance verstehen und Zukunft bewegen“.

Pascal Möller, der Vorsitzende des FWG-Gemeindeverbandes, begrüßte knapp 100 Neugierige, unter ihnen auch Eiterfelds Bürgermeister Hermann-Josef Scheich. Glotzbach betonte, dass die Ressourcen konventioneller Energiequellen wie etwa Kohle, Gas und Erdöl bald erschöpft sein werden. Gleichzeitig zeigte er das große Potenzial regenerativer Energien auf, insbesondere der Energieträger Sonne und Wind.

Hessen: Regenerative Energien - Professor sieht Eiterfeld auf gutem Weg

„In unseren Breitenkreisen und aufgrund der geographischen Lage der Region ist die Windenergie am effizientesten. Daher ist es als sehr positiv hervorzuheben, dass der Ausbau dieser Energiequelle in der Marktgemeinde Eiterfeld schon so weit fortgeschritten ist“, erklärte Thomas Glotzbach. (Lesen Sie hier: Windkraft auf der Wasserkuppe? Bund macht Druck bei Ausbau)

Mit einer Zeitreihenanalyse stellte er fest, dass Eiterfeld von der gesamten regenerativ erzeugten Energie ungefähr 18,9 Prozent in der Marktgemeinde verbrauchen würde, wonach der größte Anteil ins Netz eingespeist werde.

Prof. Glotzbach hebt die Bedeutung hervor, den Autarkiegrad durch Speichermöglichkeiten, wie Batteriespeicher, Elektromobilität oder Wärmepumpen weiter voranzutreiben und macht deutlich, dass die flächendeckende Erzeugung regenerativer Energien das Ziel sei und nicht die vollständige Autarkie.

Video: Habeck: Energie-Einsparung „zur Not“ per Gesetz

Hintergrund sei die stark variierende Stromabnahme, abhängig von Tages- und Jahreszeiten. Denn obwohl bereits nach heutigem Stand in Eiterfeld in Summe viel mehr erneuerbare Energien erzeugt als verbraucht werde, könne eine durchgängige Versorgung mit „grünen Strom“, gerade an bewölkten oder windstillen Tagen, nicht sichergestellt werden.

Mit der „Power-to-Gas-Technologie“ werde regenerativ erzeugte elektrische Energie in Gas, wie z.B. Wasserstoff, umgewandelt. Mit diesem Konzept seien zukunftsweisende Chancen beispielsweise für das Verkehrswesen und vielversprechende Wirkungsgrade verbunden, betonte Professor Glotzbach. Denn auch der Verkehrssektor stand im Fokus des Vortragsabends.

Mithilfe einer aktuellen Studie bekräftigte der Darmstädter Hochschullehrer die riesigen Potenziale der Batterieelektromobilität aufgrund der sehr geringen CO2-Emission über den gesamten Produktlebenszyklus, einschließlich Produktion, Laufzeit und Entsorgung.

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