Klimaziele von Minister Habeck: Hünfeld setzt bereits seit Jahren auf Solarenergie

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck drückt zum Erreichen der Klimaziele auf die Tube. Die Bedeutung der regenerativen Energien nimmt zu. Auf der Rechnung stehen auch Solaranlagen – nicht nur auf öffentlichen oder privaten Dächern, sondern auch auf Freiflächen.
Hünfeld - Renommierte wissenschaftliche Einrichtungen wie das Fraunhofer-Institut halten Photovoltaik (PV)-Anlagen für unverzichtbar bei der künftigen Energiegewinnung. Derzeit decken diese Anlagen etwa neun Prozent des Stromverbrauchs in der Republik. An sonnigen Tagen könne, so das Fraunhofer-Institut, der PV-Strom zeitweise über zwei Drittel unseres momentanen Stromverbrauchs liefern. Ende 2021 waren in Deutschland PV-Module mit einer Nennleistung von 59 Milliarden Watt installiert, verteilt auf über zwei Millionen Anlagen.
Einen Teil davon machen die Solarparks aus, deren Zahl in den vergangenen Jahren jedoch stagniert. In Hünfeld stehen innerhalb der Stadtgrenzen drei dieser Anlagen, allesamt in industrieller Umgebung und betrieben durch die Stadtwerke GmbH – entlang der Straße Im Stauster, der Werner-Siemens-Straße sowie am Breitzbacher Weg. Letztere Anlage enthält den Gaalbern-Bürgersolarpark – ihn gibt es seit dem Jahr 2008.
Hessen: Hünfeld leistet Beitrag zum Erreichen der Klimaziele von Habeck
Alle Hünfelder Anlagen, letztmals 2012 erweitert, sind mit nachgeführten Modulen ausgerüstet. Sie „folgen“ dem Verlauf der Sonne, womit sie ein besseres Ergebnis erzielen als statische Anlagen. Die Stadtwerke entschieden sich damals für einen deutschen Hersteller, diese gelten auch heute noch weltmarktführend in Bezug auf Solarenergie-Technik. (Lesen Sie auch: 15.000-Quadratmeter-Solarpark entsteht bei Langenschwarz)
Allerdings ist der Anschaffungspreis der PV-Module inzwischen regelrecht in den Keller gestürzt: Seit 2010 ist er um 90 Prozent gesunken, was auch damit zu tun hat, dass immer mehr Anbieter aus China auf den europäischen Markt drangen. Der Bürgersolarpark der Konrad-Zuse-Stadt zählt zurzeit 38 Gesellschafter, die Anteilsscheine an der Anlage erworben haben und sich die entsprechende Rendite erwarten. Die Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom ist bei Inbetriebnahme auf 20 Jahre garantiert worden.
Es herrscht noch Bestandsschutz, während sich die Betreiber neuer Anlagen derzeit mit stark gefallenen Vergütungssätzen konfrontiert sehen. Die Stadtwerke haben bei Inbetriebnahme der Anlage errechnet, dass sie den Strom liefert, den 37 Vier-Personen-Haushalte im Jahresmittel verbrauchen – sowie eine CO2-Einsparung von 86 Tonnen jährlich. Den Angaben der Stadtwerke zufolge werde die Anlage jährlich gewartet und laufe einwandfrei. Solarpanels gelten als robust, unterliegen im Laufe der Jahre eher selten der Materialermüdung und erleiden somit auch keinen Effizienzverlust.
Anlagen liefern Beitrag zum Artenschutz
Die jüngste Freiflächen-Solaranlage Hünfelds, gebaut im Jahr 2010, steht an der Straße Im Stauster. Diese Module sind aufgeständert, können also im Bedarfsfall schnell abmontiert und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Insgesamt leisten die in Hünfeld stehenden Stadtwerke-Anlagen 454,2 Kilowatt-Peak. Damit sind sie im günstigen Fall in der Lage, rund 450.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr zu produzieren. (Lesen Sie auch: Solarpark im Haunetal? 6700 Familien könnten mit Strom versorgt werden)
Neben der Gewinnung regenerativer Energie spricht allgemein auch ein ökologischer Aspekt für diese Anlagen: Werden sie auf einer ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche aufgestellt, kann dies einen Beitrag zum Artenschutz liefern. Denn durch die wegfallende Bewirtschaftung entwickelt sich ein geeignetes Habitat für Insekten, wie der Bundesverband Neue Energiewirtschaft in einer Studie festgestellt hat.