Konkret geht es um eine Strecke von 1,3 Kilometern, die in mehreren Abschnitten angegangen wird. So ist geplant, mehrere Brücken zu bauen, den Bach an wenigen Stellen umzuverlegen und natürlich freizulegen.
Die Renaturierung ist Teil des Landesprogramms Gewässerentwicklung und Hochwasserschutz „100 Bäche für Hessen“, an dem 147 Dörfer mit insgesamt 100 Bächen beteiligt sind. Die Maßnahmen werden nun Stück für Stück angegangen. „Als wir das Projekt ,100 Bäche für Hessen’ gestartet haben, wussten wir nicht, was uns erwartet“, erklärte Staatssekretär Oliver Conz. Ziel sei es, den Bächen mehr Raum zu geben und sie zu zeigen.
„Tatsächlich wurden wir überflutet von Bewerbungen. Umso mehr freue ich mich, hier zu stehen und das Projekt in Rasdorf in die Tat umzusetzen.“ Zudem erlebe er, dass die Menschen die Gewässer, wenn sie denn sichtbar sind, wieder vermehrt nutzen, dort spazieren gehen, baden und vieles mehr.
Thomas Probst vom zuständigen Ingenieurbüro empfindet diesen Schritt als absolut zeitgemäß: „Früher sind die Menschen immer näher an die Flüsse herangezogen, haben Schutzmauern errichtet und die Flüsse schließlich unterirdisch werden lassen, um auch auf ihnen zu bauen. Jetzt ist es unsere Aufgabe, das zurückzubauen und dem Wasser – auch in Hinblick auf die Hochwasserthematik – wieder mehr Platz zu geben.“
Die veranschlagten Kosten belaufen sich auf rund acht Millionen Euro. Im Rahmen des erwähnten Landesprogramms fördert das Land Hessen das Projekt mit 80 Prozent. So verbleibt für Rasdorf ein Eigenanteil von rund zwei Millionen Euro. „Das ist für unsere Gemeinde eine Riesensumme, aber diese wird sich in Hinblick auf unsere Natur und die Menschen, die hier leben, lohnen“, betont der Bürgermeister. Das Bauende ist für Juni 2025 vorgesehen. „Mal sehen, ob wir das schaffen“, sagt Hahn schmunzelnd.