Ehemaliger Intendant der Bad Hersfelder Festspiele: Volker Lechtenbrink ist tot

Der Schauspieler, Sänger, Regisseur und ehemalige Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Volker Lechtenbrink, ist tot. Er starb am Montag im Kreise seiner Familie an den Folgen einer schweren Erkrankung. Lechtenbrink wurde 77 Jahre alt.
Hamburg/Bad Hersfeld - Bekannt wurde Volker Lechtenbrink vor allem auch durch seine unverwechselbare sonore Stimme: Als Synchronsprecher setzte er sein rauchiges Timbre unter anderem als deutsche Stimme von Kris Kristofferson und Burt Reynolds ein.
1995 kam der Job des Intendanten bei den Bad Hersfelder Festspielen hinzu. Dort brachte er King Lear und das Musical Cabaret auf die Bühne. Seinen Abschied von der Ruine in Bad Hersfeld (Hessen) nahm Lechtenbrink dann 1997 mit dem Experiment „The Rocky Horror Show“.
Hessen: Volker Lechtenbrink ist tot - Ex-Intendant der Bad Hersfelder Festspiele
Seinen großen Durchbruch feierte Volker Lechtenbrink jedoch schon viel früher. Bereits mit 14 Jahren spielter er in Bernhard Wickis Antikriegsfilm „Die Brücke“ einen der sieben Jungen, die kurz vor Kriegsende sinnlos eine Brücke verteidigen müssen. Nach Stationen an Theatern in Hannover, Köln, Berlin, München und Hamburg, folgten zahlreiche Fernsehauftritte wie „Derrick“ und „Ein Fall für zwei“. In den 70er Jahren startete Lechtenbrink seine Karriere als Musiker und Moderator. (Lesen Sie auch hier: Bad Hersfelder Festspiele 2022: 2G-Regeln für Besucher - Eröffnung mit Bühnenstück „Notre Dame“)
Lechtenbrink wurde am 18. August 1944 als Sohn eines Angestellten in Cranz/Ostpreußen geboren, wuchs aber in Bremen und Hamburg auf, wohin es ihn als Flüchtlingskind verschlagen hatte. Bereits mit acht Jahren übernahm er Sprechrollen im NDR-Kinderfunk. Nach seinem Auftritt in „Die Brücke“ absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hamburger Staatlichen Hochschule für Bildende Künste sowie beim privaten Hamburger Schauspielstudio Freese.
Volker Lechtenbrink: Ich habe alles gespielt
Bereits mit 26 Jahren hatte er rund 60 Bühnen- und 50 Fernsehrollen gespielt. „Ich habe alles gespielt: vom Mörder bis zum Liebhaber, vom Verbrecher bis zum Komiker“, sagte er in einem Interview zu seinem 70. Geburtstag. Jetzt ist Lechtenbrink im Ater von 77 Jahren gestorben, wie seine Agentur und das Hamburger Ernst-Deutsch-Theater mitteilten. (dpa)