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„Motiv trifft den Nerv der Zeit“ - 34. Früchteteppich in Sargenzell eröffnet

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Von: Celina Lorei

Früchteteppich Moses
Der Früchteteppich in Sargenzell zeigt eine biblische Szene. © Celina Lorei

Unzählige Kerne, Früchte, Gewürze und Samen - jährlich locht der Früchteteppich in der Alten Kirche in Sargenzell tausende Besucher in den Hünfelder Ortsteil. Am Freitagabend (2. September) wurde der 34. Früchteteppich offiziell eröffnet.

Sargenzell - Wie in den vergangenen Jahren arbeitete eine zehnköpfige Frauengruppe an dem Motiv. Zwar mussten sie ihre Arbeit aufgrund einer Coronaerkrankung-Zwangspause kurzzeitig unterbrechen, Freitagabend präsentierten sie aber stolz das fertige Kunstwerk. Und dieses trifft auch in diesem Jahr „perfekt den Nerv der Zeit“, wie der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Adolf Döring, betonte.

Hünfeld: 34. Früchteteppich in Sagenzell eröffnet

Heike Richter und ihr Team hatten sich für das Motiv „Der Auszug der Israeliten aus Ägypten durch das Rote Meer“ aus dem zweiten Buch Moses-Exodus-Moses entschieden. „Wir hätten niemals geglaubt, dass der Krieg in der heutigen Zeit in unserer Nähe passiert“, erklärte die Künstlerin, die erstmals auch die Malerin der Vorlage ist. Beim Legen wurden schließlich rund 70 verschiedene Körner, Samen und Gewürze verwand – darunter Hirse, Leinsamen, Hanf, Graumohn und Quinoa. (Lesen Sie hier: Erste Näh-Convention in der Region: Youtuberinnen machen Alten Lokschuppen zum Szenetreff)

Frauengruppe Früchteteppich
Die zehnköpfige Frauengruppe präsentierte stolz ihren Früchteteppich. © Celina Lorei

Die evangelische Theologien Lea Müller ging in ihrer Rede auf die Vorgeschichte zwischen den Israeliten und Ägyptern ein, die letztendlich zum Auszug führte und stellte dabei den Bezug zum heutigen Ukraine-Krieg dar. „Damals haben sich die Israeliten, geplagt von Unterdrückung, Not und Angst, voller Hoffnung auf den Weg gemacht – für eine bessere Zukunft. Und auch die Menschen aus der Ukraine fliehen aus ihrer Heimat, um eine Hoffnung für ihre Zukunft zu bekommen.“

Bürgermeister Benjamin Tschesnok (Hünfeld) lobte ebenfalls die Arbeit des Teams und fügte schmunzelnd an: „Mir tun jetzt schon die Dolmetscher leid, die unseren Freunden aus Proskau in drei Wochen all das verwendete Material übersetzen müssen.“ Weitere Gäste, darunter Bundestagsmitglied Michael Brand und Ortsvorsteherin Pia Biedenbach sowie die Pfarrer Dr. Michael Müller, Stefan Buß und Jürgen Gossler richteten ihre Grußworte an alle Anwesenden.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von dem Musikduo Georg Rupprecht und Pierre van Endert, die für Gänsehautmomente sorgten. Interessierte können den Früchteteppich ab Samstag täglich bis einschließlich Mittwoch, 2. November, in der Zeit von 10.30 bis 16.30 Uhr besuchen. Anmeldungen unter Telefon (06652) 180195 oder (06652) 7938591. Außerdem findet ein Gewinnspiel statt, bei der das von Heike Richter gezeichnete Originalbild verlost wird. Lose sind vor Ort zu kaufen.

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