Das Leid der Juden, die Menschenverachtung der Nazis änderten seine Meinung. Während seines Aufenthalts in Warschau schrieb Hosenfeld Tagebücher und Briefe an seine Frau Annemarie, in denen er sich kritisch mit dieser Schreckensherrschaft auseinandersetzte und die Grauen des Krieges schilderte. (Lesen Sie auch: „Wandel der Erinnerungskultur“: Stolpersteine für Dreiturm-Gründerfamilie Wolf)
1945 geriet Wilm Hosenfeld in russische Gefangenschaft. Man weigerte sich trotz der Fürsprache von ihm Geretteter, ihn zu entlassen. Stattdessen erlitt er Folter und Isolationshaft, ehe er nach sieben Jahren, gezeichnet von mehreren Schlaganfällen, starb.
In Erinnerung bleibt ein Satz aus einem von Hosenfelds Briefen: „Der Freiheitstrieb ist jedem Menschen und jedem Volk angeboren und wird auf Dauer nicht unterdrückt werden können.“