1. Fuldaer Zeitung
  2. Hünfelder Land

Hohe Geschwindigkeit und abgängige Ladung: Ärgernis um Lkw-Verkehr in Ufhausen

Erstellt:

Von: Harry Wagner

Schwerlastverkehr Ufhausen
Der Schwerlastverkehr in der Ufhausener Ortsdurchfahrt ist manchen Anliegern ein Dorn im Auge. © Harry Wagner

Die Anwohner entlang der Ufhausener Ortsdurchfahrt beschweren sich über den Lkw-Verkehr an ihren Häusern vorbei. Es werde zu schnell gefahren, die Lkw verschmutzten zudem die Bürgersteige. 

Urhausen - Eine Frau, die in der St. Laurentiusstraße in Ufhausen (Hünfelder Land) wohnt, ist verärgert. „Es ist ein zumutbares Maß überschritten. Mit dem Kinderwagen auf dem Bürgersteig zu gehen, der auch noch zum ortsansässigen Kindergarten führt, ist lebensgefährlich“, sagt Nadine Pietsch. Sie will beobachtet haben, dass die Lkw auf oder von ihrem Weg zum Steinbruch am Ortsrand zu schnell unterwegs und zudem massiv überladen seien. Dadurch falle immer wieder Bauschutt auf den Bürgersteig.

Hünfeld: Ärgernis um Lkw-Verkehr in Ufhausen

„Diese Zustände bestehen schon eine ganze Zeit lang, ohne dass sich was ändert“, betont Nadine Pietsch und fragt: „Muss den erst etwas passieren, bevor man reagiert?“ Sie schlage etwa vor, die Geschwindigkeit in diesem Bereich auf 30 Stundenkilometer zu beschränken. An die Marktgemeinde Eiterfeld sei sie mit dem Problem bereits herangetreten, allerdings ohne Erfolg. So wie sie dächten auch andere Anrainer über die Sache.

Die Beschwerde aus Ufhausen stößt bei Bürgermeister Hermann-Josef Scheich auf „vollstes Verständnis“. Der Schwerlastverkehr sei für die gesamte Marktgemeinde ein unerfreuliches Thema. Beispielgebend nannte er die Hünfelder Straße in der Kerngemeinde. Der Ruf nach einer innerörtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung sei nur allzu berechtigt, sagt der Rathauschef. (Lesen Sie hier: Maria Magdalena statt Benedikt oder Jakobus: Neuer Abschnitt für Kirchen im Hünfelder Land)

Allein: Die Ortsdurchfahrt Ufhausen hat den Status einer Landesstraße, so dass die Kommunen hier nicht eigenständig handeln können. „Auf Landesstraßen wird nur in Ausnahmefällen eine Reduzierung auf 30 Stundenkilometer angeordnet. Wäre es eine Gemeindestraße, dann wären wir schon aktiv geworden“, versichert Scheich, der auch weiß, wie sehr sich ein Fußgänger subjektiv bedroht fühlen kann, selbst wenn ein Lkw „nur“ mit vorschriftsmäßigem Tempo nahe vorbeifährt.

Dreck auf Gehweg
Hinterlassenschaften eines Lkw-Transports auf der St. Laurentiusstraße. © Nadine Pietsch

Klassifizierte Straßen dienen einem überörtlichen Verkehr, der straßenrechtlich grundsätzlich freie Fahrt haben muss – ohne Geschwindigkeitsreduzierungen, soweit diese nicht durch eine Gefahrenlage gerechtfertigt sind. So steht es in der Straßenverkehrsordnung. Ob diese Lage in Ufhausen gegeben ist, könnte zum Streitpunkt werden; immerhin liegt die Kita Rappelkiste an der Straße. Ein anderer Punkt, der Maßnahmen rechtfertigen könnte, wären unzumutbare Lärmbelästigungen.

Derzeit sieht Scheich auch wegen des Windrad-Baus in der Nachbargemeinde Hohenroda mehr Lkw durch den Ort rollen und kann die Anlieger verstehen. Er rät: „Wenn jemand den Eindruck hat, dass die Fahrzeuge überladen sind oder gar Ladung verlieren, sollte er eine Anzeige machen“.

Die Gemeinde sei sensibilisiert und wolle mit den entsprechenden Kontrollen erwirken, dass wenigstens die erlaubten 50 Stundenkilometer nicht überschritten würden: „Ansonsten können wir nur bei der angesprochenen Verschmutzung Straßen und Bürgersteige reinigen und dem Verursacher, so er sich ermitteln lässt, eine Rechnung schicken.“

Auch interessant