Von Mai bis August finden laut Tennet-Pressereferent Markus Lieberknecht innerhalb der Trassenvarianten umfangreiche Kartierungen zum Artenschutz statt: Vorkommen von Feldlerchen, Haselmäusen, Fledermäusen, Feldhamstern und Kammmolchen beispielsweise wären ein Hindernis für die Verwirklichung des Projekts.
Baugrunduntersuchungen werde es erst geben, wenn klar ist, welche Trasse es am Ende sein wird – und auch nur dort, wo Strommasten stehen sollen. Diese seien übrigens, so Lieberknecht, in der Regel zwischen 55 und 65 Meter hoch und demnach nur um etwa fünf Meter höher als die einer Bestandsleitung.
Die Leitung müsse einen Abstand von 400 Metern zum Ortskern und von 200 Metern zu Siedlungen im Außenbereich haben, erläutert Lieberknecht. So lauteten die Vorgaben aus dem Wohnumfeldschutz.
Thema Erdverkabelung: Bei einem Projekt in Norddeutschland habe Tennet bereits Leitungen unterirdisch verlegt und damit gute Erfahrungen gemacht. Die Böden würden schnell regenerieren – auch wenn man natürlich den Untergrund in der norddeutschen Tiefebene nicht mit jenem in der Region vergleichen könne.
Lieberknecht verhehlt allerdings nicht, dass ein Erdkabel – dieses wird in etwa 1,60 bis zwei Metern Tiefe liegen – bei Landwirten zu Ernteeinbußen in der ersten Vegetationsperiode führe. „Danach allerdings dürfte es keine Probleme mehr geben.“ Der Anbau von Tiefwurzlern sei allerdings an dieser Stelle nicht mehr möglich.
Auf einem Testfeld bei der Uni Göttingen lässt Tennet wissenschaftliche Daten zu dem gesamten Thema Erdverkabelung sammeln. Generell liege aber auf der Hand, dass sich diese nur lohne, wenn man sie über einen längeren Streckenverlauf realisieren könne – zumal auch die Übergangsanlagen zur Freileitung einen beträchtlichen Platzbedarf beanspruchen.