„Vor die Lage kommen“ – ein Ansatz, den die Führungskräfte in der Haunestadt immer häufiger verfolgen. „Wir stehen in engem Austausch mit vielen Firmen und Einrichtungen, machen Begehungen, um im Bereich vorbeugenden und baulichen Brandschutz Anregungen zu geben, um Einsätze erst gar nicht entstehen zu lassen und dieser Austausch sorgt nicht zuletzt dafür, dass wir auf direkten Wegen schon Maßnahmen einleiten können“, erklärte Thorsten Rübsam.
Die Stadt war im Rahmen der Frühwarnung für Hochwasser und zum Thema „Kritische Infrastruktur“ aktiv, davon profitieren Bürger und Einsatzkräfte gleichermaßen. „Wenn wir verhindern können, dass Wasser in ein Keller läuft, müssen wir erst gar nicht zum Auspumpen vorbeikommen. Aber in diese Vorbereitung müssen wir ein erhebliches Maß an Zeit investieren“, so Rübsam. (Lesen Sie hier: Zum Schutz vor Starkregen: Hünfeld installiert Messstellen im gesamten Stadtgebiet)
In diesem Rahmen haben sich die Feuerwehren zu einem Zukunftsworkshop getroffen, um zu erörtern, wie sich die ehrenamtlichen Kräfte in Zukunft aufstellen. Daraus entwickelten sich Fachgruppen, um nach eigenen Kompetenzen und Stärken die Institution ‚Feuerwehr‘ voranzubringen.
„Die Arbeit, die wir erbringen, machen wir für die Allgemeinheit. Dazu gehören auch Lehrgänge und Fortbildungen, denn an uns hängt nicht zuletzt eine große Verantwortung“, so Van Gerven. Beinahe jeden zweiten Tag rücken die über 300 aktiven Mitglieder im Stadtgebiet zu Einsätzen aus. „Da gilt es, sich auch bei den Firmen zu bedanken, die ihre Mitarbeiter während der Arbeitszeit dafür frei stellen und den Einsatzkräften selbst, die tags wie nachts zu den vielen Einsätzen ausrücken“, so Fey.
Besonders in Erinnerung geblieben ist den drei Führungskräften der Gefahrguteinsatz an einem Lkw im Sommer. „Die Polizei hat in einer Kontrolle einen mit Gastanks beladenen Lkw aus dem Verkehr gezogen. In den Tanks darf eine Restmenge Propangas enthalten sein, doch einer war beschädigt und aus diesem trat unentwegt Gas aus, sodass sich in kürzester Zeit eine richtige Gasblase um den Lkw sammelte“, erinnerte sich Van Gerven, der die Einsatzleitung inne hatte.
Die alarmierten Kräfte haben zunächst die Einsatzstelle mit Geräten ausgemessen und anschließend mit Lüftern die Umgebungsluft „verdünnt“. „In dem Moment muss man an so vieles denken, beispielsweise, dass wir einen Explosionsbereich haben und normale Funkgeräte an der Stelle außerhalb des Gefahrenbereichs bleiben müssen.“
Im Allgemeinen wurden die Hünfelder Feuerwehren zu vielen Einsätzen mit Lkws und auf der Autobahn gerufen. „Da gibt es auf der Strecke zwischen der Abfahrt Hünfeld und dem Rastplatz Großenmoor ein Stück, da kommen wir regelmäßig zu einem Unfall“, so Rübsam.
Für das angelaufene Jahr stehen hoffentlich Fahrzeugeinweihungen auf dem Programm: Für die Feuerwehr Rückers soll ein TSF-W kommen, der Stützpunkt wartet auf ein Staffellöschfahrzeug (StLF) und für alle Feuerwehren wurde ein zweiter Mannschaftstransportwagen (MTW) beschafft, doch alle Fahrzeuge lassen aufgrund der Lieferengpässe auf sich warten.
Die Umbaumaßnahmen für die Wachen in Michelsrombach und Mackenzell sind fertig geplant und sollen in diesem Jahr beginnen. Mit dem Betriebsbeginn des Tegut-Lagers in Michelsrombach rechnen die Ehrenamtlichen mit einem leichten Anstieg an Einsätzen, wobei im Vorfeld schon viele Vorkehrungen getroffen wurden, um dies zu vermeiden. (von Alisa Kim Göbel)