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Diesmal nur Training: Feuerwehren simulieren viele Gefahrensituationen

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Mit Hilfe des digitalen Feuertrainingssystems konnte der Trupp im Innenangriff unter realistischen Bedingungen üben.
Mit Hilfe des digitalen Feuertrainingssystems konnte der Trupp im Innenangriff unter realistischen Bedingungen üben. © Alisa Kim Göbel

Es ist ein Organisationsaufwand, der seinesgleichen sucht. Und doch sind die Jahresabschluss-Übungen ein wichtiger Teil der feuerwehrtechnischen Ausbildung, die im Bezirk vier (Altkreis Hünfeld) seit Jahrzehnten Tradition haben.

Hünfeld - Den Auftakt machte eine ausgelöste Brandmeldeanlage (BMA) im neuen Kindergarten Arche Noah in Hünfeld, für die die Feuerwehren Großenbach, Malges, Kirchhasel und Roßbach ausrückten. Der folgende Tag stand im Zeichen des Codes „F 2 Y“, also einem Brand im Gebäude mit Menschenleben in Gefahr.

Zunächst ging es für die Feuerwehren Steinbach, Burghaun und Rothenkirchen zur Firma Juchheim nach Steinbach. Später rückten Rasdorf, Grüsselbach und Setzelbach zum Nahversorgungszentrum Via Regia nach Rasdorf aus. Beim Logistik-Center Zufall in Michelsrombach lief an dem Abend eine weitere BMA an der Leitstelle ein und neben den Feuerwehren Michelsrombach, Rudolphshan, Sargenzell und Rückers wurde auch Schlitz-Fraurombach alarmiert. (Lesen Sie hier: Familie mit drei Kindern wird bei Hausbrand der Fluchtweg abgeschnitten)

Ein weiterer Kindergarten war an Tag drei der Übungen betroffen: Für die Feuerwehren Schlotzau, Kiebitzgrund und Burghaun lag eine Rauchentwicklung an der Heizung vor. Die Voraushelfer des DRK Langenschwarz übten ebenfalls an der Einsatzstelle beim Versorgen der verletzten Personen.

Hünfeld: Feuerwehren simulieren viele Gefahrensituationen

Zu einer ungewöhnlichen Lage kam es dann später in Hofaschenbach. Nach einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person wurde in der Nähe des Ulmensteines im weiteren Einsatzverlauf daraus ein „F-Wald 2 Y“, also ein Waldbrand mit Gefahr der weiteren Ausbreitung sowie Menschen in Gefahr. Durch blockierte Zufahrtswege war hier die Kreativität der Einsatzkräfte gefragt. Neben den Feuerwehren Mittelaschenbach, Haselstein, Rimmels, Silges und Gotthards war auch das DRK des Kreisverbands Hünfeld vor Ort.

Für die Feuerwehren Großentaft, Soisdorf und Leibolz ging es an dem Abend zu einem Kellerbrand in Großentaft. Die letzte Einsatzübung des Abens fand in Mackenzell im Wald am Forstrettungspunkt 57 statt. Neben Mackenzell rückten Molzbach und Dammersbach aus, um hilflosen Personen in unwegsamem Gelände zu Hilfe zu eilen.

Die letzten zwei Übungen lagen im Gemeindegebiet Eiterfeld. Während um 7.45 Uhr die Wehren aus Dittlof-rod/Körnbach, Buchenau und Leimbach zu einem „F 2 Y – brennt landwirtschaftliches Anwesen, Person vermisst“ ausrückten, wurde wenig später am Kavernenspeicher in Reckrod ein Brand im Außenbereich gemeldet. Für die Feuerwehren Arzell, Ufhausen, Wölf und Eiterfeld ging es auf das Gelände des Unternehmens MET Speicher, auf dem Bergrecht herrscht.

Die Lage gestaltete sich etwas komplex, da es gleich mehrere Einsatzstellen gab: eine verletzte Person im rauchfreien Gebäude, eine vermisste Person in einem anderen Gebäude, das nahezu in Vollbrand stand und ein Gasaustritt, der den Einsatzkräften mit Geräuschen signalisiert wurde.

„Wir konnten auch sehen, dass wir nicht alles verlernt haben“

Zur Nachbesprechung aller Übungsbeobachter, die zahlreich zu allen Übungen gekommen waren, um das Vorgehen der Einsatzkräfte zu beobachten und zu kommentieren, traf man sich in Wölf. Es wurden ausnahmslos alle Übungsziele erreicht und die Herangehensweisen durchweg positiv beurteilt. Der Notendurchschnitt lag bei der Schulnote 2; keine Übung wurde schlechter als 3 plus bewertet.

Ebenfalls gelobt wurde die Technik, die bei fast allen Übungen zum Einsatz kam und ein realistisches Bild ergab: Neben den Nebelmaschinen, die wie im echten Einsatz keine Sicht für die Trupps im Innenangriff zuließen, kam auch das digitale Feuertrainingssystem zum Einsatz. Das Brandpanel stellt digitale Flammen dar, lässt Brandgeräusche ertönen und zusammen mit dem Nebel simuliert das Gerät einen echten Brandherd, der mit Wasser aus dem Strahlrohr gelöscht werden kann.

Für Kreisbrandmeister Dirk Wächtersbach, der den gesamten Ablauf seit Jahren organisiert, sind die Übungen besonders nach der langen Zwangspause nicht nur eine willkommene Ablenkung gewesen. „Wir konnten auch sehen, dass wir nicht alles verlernt haben und die Zusammenarbeit im gesamten Bezirk tadellos funktioniert.“ (Von Alisa Kim Göbel)

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