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Offensive der Helios-Krankenhäuser: Hünfeld und Grebenhain wollen intensiver zusammenarbeiten

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Von: Harry Wagner

Dr. Andreas Rügamer, Ärztlicher Direktor, sowie Helios-Geschäftsführer Sebastian Mock (links und rechts) freuen sich gemeinsam mit Bürgermeister Benjamin Tschesnok über ein standortübergreifendes chirurgisches Zentrum, an dem Hünfeld und Grebenhain beteiligt sind.
Dr. Andreas Rügamer, Ärztlicher Direktor, sowie Helios-Geschäftsführer Sebastian Mock (links und rechts) freuen sich gemeinsam mit Bürgermeister Benjamin Tschesnok über ein standortübergreifendes chirurgisches Zentrum, an dem Hünfeld und Grebenhain beteiligt sind. © Helmut Käsmann

Ob Gefäß- oder Fußchirurgie oder Orthopädie: Die Patienten aus dem Hünfelder Land und aus dem Vogelsberg sollen künftig unter dem Dach der Helios Kliniken von einem größeren Leistungsangebot profitieren können.  

Hünfeld - Die beiden Häuser in Hünfeld (Kreis Fulda) und Grebenhain (Vogelsberg) wollen ihre jeweiligen Stärken an beiden Standorten zur Geltung kommen lassen und gründen deshalb ein gemeinsames chirurgisches Zentrum. Dieses soll am 1. Juni seinen Betrieb aufnehmen. Geleitet wird es von Dr. Andreas Rügamer, Ärztlicher Direktor der Helios St. Elisabeth Klinik in Hünfeld.

„Wir arbeiten jetzt noch enger zusammen, als es bisher ohnehin schon der Fall war“, erklärt Sebastian Mock, Geschäftsführer der beiden Kliniken. Man wolle im Bereich der Chirurgie wachsen und mehr Patienten versorgen.

Die Neuausrichtung bringt auch Veränderungen im personellen Bereich mit sich. In Hünfeld wurde eine zusätzliche Oberarztstelle geschaffen und mit einem „Rückkehrer“ besetzt: Allaith Alhasan Alsarhan war von 2015 bis 2020 bereits als Assistenzarzt im Klinikum der Zuse-Stadt beschäftigt. Er wird neben seiner Tätigkeit in Hünfeld auch unfallchirurgische und orthopädische Sprechstunden in Grebenhain anbieten. (Lesen Sie auch: Überalterung in Praxen droht - Den Kreisen Fulda und Vogelsberg droht ein Ärztemangel)

Hünfelder Land: Helios-Krankenhäuser wollen Zusammenarbeit stärken

Die „Durchlässigkeit“ zwischen beiden Häusern ist das Kernthema der Kooperation. So wird Oberarzt Nils Hieronymus als Fußchirurg künftig an beiden Standorten tätig sein. Er weilt neben seiner Tätigkeit in Hünfeld bereits seit einiger Zeit einmal wöchentlich zur Sprechstunde im MVZ Grebenhain. Und Ala Mahmoud, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme, soll als zusätzlicher Facharzt das gefäßchirurgische Team im Vogelsberg verstärken. Mit einem weiteren Facharzt in diesem Bereich sei man in engen Gesprächen.

Mit all diesen Schritten führe man die Schwerpunkte der beiden Häuser zusammen und bündle deren Expertise, erläutert Rügamer. Die enge Zusammenarbeit sei keine Einbahnstraße, sondern eine Chance für beide Häuser.

Mock beschreibt an einem Beispiel aus der Gefäßchirurgie, wie sich die Kooperation in der Praxis auswirken könnte: „In der Helios Oberwald in Grebenhain kann nicht alles gemacht werden. Wenn es zum Beispiel darum geht, einen Eingriff an der Halsschlagader vorzunehmen, braucht es intensivmedizinische Einrichtungen. Die sind in Hünfeld vorhanden, also würde der Patient dann hier operiert werden.“

Fußchirurgische OPs künftig in Hünfeld

Auch sämtliche fußchirurgischen Operationen sollen in der Haunestadt vorgenommen werden. Sprechstunden und Nachbehandlungen seien an beiden Standorten möglich. Ähnlich soll es in der Praxis im Bereich Unfallchirurgie/Orthopädie laufen. Wer Beschwerden hat, kann in den neu eingerichteten Sprechstunden im Helios Grebenhain vorstellig werden.

Sollte eine Operation notwendig sein, würde diese in Hünfeld stattfinden – stets in Absprache mit den Patienten, wie die Klinikleitung betont. „Natürlich hoffen wir, den einen oder anderen Patienten aus dem Vogelsberg versorgen zu können“, sagt Rügamer. Es lasse sich derzeit allerdings nicht seriös abschätzen, in welcher Zahl deren Aufkommen an der Helios St. Elisabeth Klinik durch die Kooperation steige.

Auch Bürgermeister Benjamin Tschesnok ist angetan von der Nachricht der engen Verzahnung der Helios-Häuser: „Ein guter Tag für Hünfeld“, lautet seine Reaktion: „Hünfeld hat einen hervorragenden Ruf in der Orthopädie und Unfallchirurgie, Grebenhain gilt als die Gefäßklinik. Wenn beide Kompetenzen jetzt gebündelt werden, profitieren alle davon – Standorte genauso wie Patienten.“

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