Häusling hinterfragte die Effizienz unseres Umgangs mit Ressourcen mit Blick auf Düngemittel und wies auf die massive Verwendung von Lebensmitteln für Futtermittel sowie den Einsatz von landwirtschaftlichen Produkten zur Erzeugung von Agrokraftstoffen wie etwa Biodiesel hin. (Lesen Sie auch: Quelle langen Lebens? Wissenschaftler raten: Diese Lebensmittel sollten Sie essen)
Die hierzu in der aktuellen Diskussion erhobene Forderung, alle Brachflächen der EU wieder in Produktion zu nehmen, hält Häusling für nicht zielführend. Diese Maßnahme würde die Getreideproduktion um nur 4,4 Prozent erhöhen, das entspräche nur 0,4 Prozent der weltweiten Produktion. „Außerdem hieße das, die Klima- und Artenkrise noch zu befeuern. Schon jetzt führt die Übernutzung unserer natürlichen Ressourcen sowie der Verlust an biologischer Vielfalt zu Ertragsausfällen“, weiß Häusling.
Sebastian Schramm, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, betonte auch die zentrale Rolle der Verbraucher: „Die Landwirtschaft schiebt die Produkte im Regal nach, die vorne herausgenommen werden. Jeder Einkauf ist eine Abstimmung“. Schramm forderte, mehr regional und saisonal einzukaufen. Er wies darauf hin, dass der Kreis Fulda über viele gut ausgebildete und motivierte Landwirte verfüge, die an der Lösung der Aufgaben, die an die Landwirtschaft gestellt werden, mitarbeiten.
Im Anschluss an die Expertenvorträge kamen die Besucher, die zahlreich erschienen waren, zu Wort. Auch sie sahen die Verbraucher in einer verantwortlichen Rolle beim Thema Lebensmittelsicherheit.
Das zeigten die zahlreichen Zuschauerbeiträge, die sich um die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse drehten. Insbesondere der niedrige Fleischpreis wurde vielerseits kritisiert, ebenso der immer noch zu hohe Fleischkonsum. Die Lebensmittelverschwendung – rund 30 Prozent landen im Müll – war ebenfalls Gegenstand der lebhaften Diskussion.