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Wasserschaden verzögert Neustart: „Trödelstübchen“ soll noch im Januar eröffnen

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Von: Hartmut Zimmermann

Hünfeld: Jan Drinnenberg macht „Trödelstübchen“ aus „Scotty‘s Bier-Bar“
„Scotty‘s Bier-Bar“ heißt jetzt „Trödelstübchen“ – weil man dort genüsslich seine Zeit vertrödeln kann“, sagt Pächter Jan Drinnenberg. © Hartmut Zimmermann

Eigentlich wolle Jan Drinnenberg (42) längst am Zapfhahn stehen. Doch der neue Pächter der früheren „Scotty‘s Bier-Bar“ muss flexibel sein: Wegen eines Wasserschadens verzögert sich der Start – aber bald soll es losgehen.

Hünfeld - Eigentlich wollte seine neue Kneipe längst öffnen – doch ein Wasserschaden machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Weil offenbar über längere Zeit Wasser aus einer Leitung im Thekenbereich ausgetreten war, hatte sich das von einem Kunststoffbelag verdeckte Parkett geworfen – und muss nun raus. „Wenn alles klappt, dann können wir am Ende der kommenden Woche, also um den 20., 21. Januar herum öffnen, ist Drinnenberg zuversichtlich.

Hünfeld: Jan Drinnenberg macht „Trödelstübchen“ aus „Scotty‘s Bier-Bar“

Im Frühjahr 2022 war Gottfried „Scotty“ Praschil auf den künftigen Wirt zugekommen und hatte ihn gefragt, ob er sich vorstellen könne, das Lokal zu übernehmen. „Seit meinem 16. Lebensjahr ich da Stammgast“, berichtet der Hünfelder, der nach einer Ausbildung zum Koch und zum Betriebswirt lange Jahre für einen großen regionalen Getränkevertrieb im Gastronomie-Außendienst tätig war. Er habe mich mit Freunden und Familienmitgliedern beraten, sich auch „die Zahlen“ angeschaut – und dann zugesagt. „Mit dem Schritt in die Selbständigkeit verwirkliche ich für mich einen Traum“, sagt der 42-Jährige. „Ich bin Scotty sehr dankbar, dass er eine so gute Übergabe auf den Weg gebracht hat“, betont Drinnenberg. Auch mit dem Verpächter – das Gebäude am Konrad-Adenauer-Platz unweit des Rathauses gehört dem Kreisbauernverband – sei er rasch einig geworden.

Das Grundkonzept des Kult-Lokals in Hünfeld will Drinnenberg nicht verändern: „Das ist eine Kneipe und bleibt eine Kneipe. Ich werde und will das Rad nicht neu erfinden.“ Was aber nicht heißt, dass als unverändert bleibt. Zunächst gibt es einen neuen Namen – zumindest einen fast neuen: „Ich nenne das Lokal jetzt ,Trödelstübchen’.“ Der Name sei den frühen Stammkunden noch vertraut, denn anfangs habe „Scotty“ Praschil seine Kneipe „Scotty‘s Trödelstübchen“ genannt – auch, weil er den Raum viel mit originellen Flohmarkt-Stücken dekoriert habe. „Ich denke dabei aber eher daran, dass diese Kneipe ein wunderbarer Ort ist, um genüsslich mit anderen seine Zeit zu vertrödeln“, deutet Drinnenberg den Namen um. Froh ist er, dass er auch einige Plätze für die Außengastronomie nutzen kann.

Hünfeld: Jan Drinnenberg macht „Trödelstübchen“ aus „Scotty‘s Bier-Bar“
Jan Drinnenberg, Wirt im „Trödelstübchen“. © Hartmut Zimmermann

Das „Trödelstübchen“ wird auch künftig eine Raucherkneipe sein. Aber, das ist ein der weiteren Veränderungen, eine mit einem Nichtraucherbereich: „Wir haben den hinteren Raum abgetrennt, damit dort alle, die rauchfrei sitzen wollen, ihren Ort haben, so der Wirt. Aber rund um die Theke bleibe das Rauchen wie gewohnt erlaubt. Und dank diverser Bildschirme und dem TV-Abo des Hauses kämen auch die Sport-Freunde weiterhin auf ihre Kosten. (Lesen Sie auch: Ein Jahr ohne Bewirtung: Gemeinde sucht Pächter für Eiterfelder Bürgerhaus)

Beim Renovieren wird der Gastraum nicht nur einen neuen Fußboden erhalten: Die vor langen Jahren übertapezierte Wandvertäfelung wurde wieder freigelegt, geschliffen und – in einem tiefen Braunton – neu gebeizt. „Besser eine dunkle Kneipe als ein heller Arbeitsplatz“, scherzt Drinnenberg, der sich über die tatkräftige Unterstützung aus seinem Freundeskreis freut.

Kneipe in Hünfeld soll im Januar als „Trödelstübchen“ eröffnen

Innovationen gibt es aber auch auf der anderen Seite der Theke: Dort wird demnächst eine hochmoderne Schankanlage sicherstellen, dass sechs unterschiedliche Biersorten in die Gläser strömen können. „Es ist eine sogenannte Hybrid-Anlage, bei der sowohl das herkömmliche Zapfen mit CO2 möglich ist, bei der aber auch Bier aus Vakuum-Behältern mit Druckluft zum Hahn befördert wird. Weil das Bier so erheblich länger frisch bleibe – rund 30 Tage statt einer knappen Woche – könne er eine breite Sortenvielfalt anbieten.

An „normalen“ Tagen will Drinnenberg den Betrieb alleine stemmen. „Aber ich bin froh, dass ich freitags und samstags auf die bewährte Unterstützung der Kolleginnen Tanja und Claudia zählen kann, die schon seit Jahrzehnten bei Scotty tätig waren. Die beiden gehören einfach zu dem Lokal dazu.“

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