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Der Bürgermeister als Peppone: Das steckt hinter dem März-Motiv des Hünfeld-Kalenders

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Von: Celina Lorei

Don Camillo und Peppone alias Pater Provinzial Felix Rehbock und Bürgermeister Benjamin Tschesnok im friedlichen Miteinander auf dem März-Bild des Hünfeld Kalenders.
Don Camillo und Peppone alias Pater Provinzial Felix Rehbock und Bürgermeister Benjamin Tschesnok im friedlichen Miteinander auf dem März-Bild des Hünfeld Kalenders. © Dirk Jonas und Andreas Grabon

Don Camillo und Peppone - ein listiger Priester und ein kommunistischer Bürgermeister -, das sind die Hauptrollen im gleichnamigen Film von 1952. Die Figuren bilden die Grundlage für das März-Motiv des Hünfeld-Kalenders.

Hünfeld - Von listig und kommunistisch kann bei Pater Provinzial Felix Rehbock und Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU), die sich für das März-Bild des Hünfeld-Kalenders haben ablichten lassen, sicher nicht die Rede sein. Doch um Hünfeld und die Hünfelder kümmern sich beide - genau wie Don Camillo und Peppone im Film um die fiktive Stadt, in der sie leben, und deren Einwohner.

Hünfeld-Kalender: Das steckt hinter dem Motiv für den Monat März

Mit dem Kalender soll gezeigt werden: Hünfeld hat viel zu bieten. Und das liegt vor allem an den Menschen der Stadt. Das macht der Kalender deutlich. Unsere Zeitung fragt jeden Monat bei den Protagonisten der Bilder nach, wie sie die Entstehung des Bildes erlebt haben. Im Februar wurde Tobias Wiedelbach, Geschäftsführer der Schlitzer Destillerie, zum „Aha-Mann“.

Herr Tschesnok, Herr Rehbock, Wie haben Sie das Fotoshooting empfunden?

Tschesnok: Es war ein großer Spaß, wir haben viel gelacht und mussten einige Male vorfahren, bis die Fotografen zufrieden und die Bilder im Kasten waren.

Rehbock: Es war ein sehr schöner und vor allem lustiger Termin. Herr Tschesnok und ich haben immer wieder ein nettes Miteinander.

Sind Sie im Nachgang oft darauf angesprochen worden?

Tschesnok: Natürlich haben mich einige Hünfelder angesprochen, denn der Kalender hat eine weite Verbreitung gefunden. Ich finde es gelungen, dass dieser Kalender mit einem großen Augenzwinkern umgesetzt wurde und so viele Hünfelder bereit waren, mitzumachen. Da konnte ich als Bürgermeister natürlich nicht zurückstehen. Und dass unser Pater Provinzial Felix Rehbock viel Humor hat, ist ja bekannt.

Rehbock: Es sind einige Menschen zu mir gekommen, und sagten ,Herr Pater, ich habe mir den Kalender extra gekauft, weil Sie darin sind‘.

Der Kalender

Mit bekannten Gesichtern aus der Stadt berühmte Plakate oder Filmszenen nachstellen – diese Idee sorgte im Hünfelder Rathaus für große Begeisterung und wurde in Zusammenarbeit mit dem Hünfelder Fotoclub umgesetzt. So entstanden weit mehr als die zwölf Motive, die im Kalender 2023 zu sehen sind. Diese können ab Samstag in der Hünfelder Innenstadt (Mittelstraße 2a) im Rahmen einer Ausstellung begutachtet werden.

Wie interpretieren Sie das Bild? In der Bildunterschrift des Kalenders steht „Sie sprechen oft, streiten aber nie.“ Worüber unterhalten Sie sich?

Tschesnok: Ich bin weder Kommunist wie Peppone, noch ist Pater Felix Rehbock besonders schlagfertig mit seinen Fäusten wie Don Camillo – mit Worten allerdings schon. Was uns eint, ist die Leidenschaft für unsere Aufgaben. Wir sprechen oft und vertrauensvoll, wenn es darum geht, die Zukunft der Ordensgemeinschaft in Hünfeld zu sichern. Das ist wichtig für unsere Stadt. Denken Sie beispielsweise an den geplanten Neubau von Lebensmitteleinzelhandel und Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Klostergärtnerei. Da gibt es viele Schnittmengen, bei denen wir eng zusammen arbeiten.

Rehbock: Diese unterschiedlichen Figuren haben so einiges gemeinsam. Das Dorf samt Bewohnern liegt Ihnen sehr am Herzen. So ist das bei Benjamin Tschesnok und mir ebenso. Wir unterhalten uns immer wieder darüber, was zu verbessern ist.

Auf dem Foto radeln Sie beide gemütlich. Sind Sie auch privat Fahrradfahrer?

Tschesnok: Gelegentlich fahre ich Fahrrad mit meiner Frau und den Kindern. Leider viel zu wenig, da mir meist die Zeit dazu fehlt.

Rehbock: Ich komme gebürtig aus Ostfriesland – dort fährt man immer Fahrrad. Meine Fahrradkarriere begann dementsprechend früh auf dem Dreirad. Allerdings komme ich nicht mehr allzu oft dazu, da ich viel auf langen Strecken unterwegs bin.

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