Etappenziel erreicht: Richtfest der Kita am Molzbacher Berg

Bei strahlendem Sonnenschein fand am Dienstag das Richtfest zum Neubau der Kita am Molzbacher Berg in Hünfeld statt. Der Baufortschritt sorgte bei allen Beteiligten für zufriedene Gesichter – die neu zu kalkulierenden Kosten eher für das Gegenteil.
Hünfeld - Vier Kindergartengruppen für je 25 Kinder über drei Jahren und zwei Krippengruppen für je zwölf Kleinkinder unter drei Jahren – mit insgesamt 124 Plätzen ist die Kindertagesstätte am Molzbacher Berg eine echte Bereicherung für die Konrad-Zuse-Stadt.
Hünfeld: Kita am Molzbacher Berg feiert Richtfest - Kosten stiegen enorm
„Wir brauchen diese Kita ganz dringend. Das hat die Fortschreibung der Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung verdeutlicht“, betonte Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU) beim Richtfest am Dienstag (13. September) und ergänzte: „So wie es aktuell läuft, bin ich sehr optimistisch gestimmt, dass wir diesen Neubau wie geplant zum Kindergartenjahr 2023/24 mit jungem Leben füllen können.“
Erst vor einer Woche hatte der Rathauschef gemeinsam mit Karin Grosch, Stadträtin und Vorsitzende der Kommission für Kinder- und Jugendangelegenheiten, den Grundstein des Gebäudes gelegt.
„Es ist schon was besonderes, dass zwischen Grundsteinlegung und Richtfest lediglich eine Woche liegt“, kommentierte Frederik Schmitt, Erster Kreisbeigeordneter (CDU). „Das ist eine der größten Kitas im Landkreis Fulda.“ Und diese bietet mit einer Innenfläche von etwa 1600 Quadratmetern auf zwei Stockwerken sowie einer Außenfläche von rund 2000 Quadratmetern ausreichend Platz zum Spielen, Toben und Lernen.

Sorgen bereitet dem Hünfelder Bürgermeister jedoch der Blick auf die Finanzen – aufgrund der allerorts steigenden Kosten: „Im Januar diesen Jahres war angedacht, dass wir hier 5,5 Millionen Euro verbauen. Mittlerweile stehen wir bei einer Bausumme von 6,8 Millionen – ohne, dass wir irgendetwas verändert haben“, machte Tschesnok deutlich, betonte aber: „Es gibt keine Alternative, als das Bauvorhaben durchzuziehen.“
Darüber hinaus habe man eine Fördersumme von 1,5 Millionen Euro eingeplant, erhalten bislang aber nur 800.000 Euro, 300.000 Euro seien noch zu erwarten. „Damit sind wir nicht zufrieden. Bund und Land betonen immer ihre Unterstützung, doch die Förderung die fließt, ist nicht zufriedenstellend“, machte Tschesnok deutlich. Kinderbetreuung sei eine „gewaltige Herausforderung“ und „die Leistungsfähigkeit von Kommunen nicht unbegrenzt“. Er dankte allen Beteiligten und betonte: „Ich freue mich schon sehr, wenn hier fröhliche Kinder einziehen werden.“
Doch bei 6,8 Millionen soll es nun bleiben, wie Architekt Stefan Wagner vor Ort erklärte: „Die kalkulierten Kosten haben bislang zugetroffen, wir erwarten keine weiteren Steigerungen.“
Für eine musikalische Gestaltung sorgten Kinder aus der Hünfelder Kita St. Jakobus, die gemeinsam mit ihren Erzieherinnen ein Baustellenlied gedichtet und einstudiert hatten. Dieses trugen sie ausgestattet mit Bauhelm, Stiefeln und Schaufeln beim Richtfest vor. (Lesen Sie auch: Aktive Städtepartnerschaft: 28 Läufer aus Landerneau besuchen Hünfeld)
Weitere Grußworte richteten die Landtagsabgeordneten Silvia Brünnel (Grüne) und Thomas Hering (CDU) an die Anwesenden. „Mit zehn Millionen Euro an Fördermitteln blieb für den Landkreis Fulda mehr, als wir das gedacht hätten“, ging Hering auf Tschesnoks Kritik in Bezug auf die Fördermittel ein.
Der traditionelle Richtspruch durfte ebenso nicht fehlen und so hob Zimmerermeister Daniel Kapp, der sich auf dem Dach neben dem Richtbaum positioniert hatte, schließlich ein kleines Fläschchen Hünfelder Aha in die Höhe und stieß mit allen Anwesenden auf das Projekt „Kita Molzbacher Berg“ an.