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Parken in Hünfeld wird teurer: Stadt geht an die Gebührenordnung

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Von: Harry Wagner

30 Minuten – das ist das derzeit noch das Limit für Parkende in der Töpferstraße.
30 Minuten – das ist das derzeit noch das Limit für Parkende in der Töpferstraße. Wer sein Auto länger stehen lässt, riskiert ein Knöllchen. © Harry Wagner

Parken in Hünfeld wird anders – und auch ein bisschen teurer. Mitverantwortlich dafür ist der Fiskus. Die neue Gebührenordnung soll ab 2023 greifen.

Hünfeld - In der Tarifzone I wird die maximal zulässige Parkdauer vereinheitlicht. Dort kann künftig bis zu 60 Minuten geparkt werden. Bisher gab es unterschiedliche Regelungen, mancherorts lag das Limit bei einer halben Stunde. Der Hünfelder Magistrat betont, dass diese 30 Minuten von den Bürgern als zu kurz empfunden werden und es deswegen Beschwerden gegeben habe.

Hünfeld: Kurzparker sollen mehr Zeit haben - Stadt ändert Gebührenordnung

Künftig also, vorbehaltlich der Zustimmung der kompletten Stadtverordnetenversammlung, gilt für alle Parkplätze im städtischen Bereich: 60 Minuten darf man sein Fahrzeug stehen lassen. Man darf es innerhalb dieser Zeit auch umparken. Bisher war es nicht erlaubt, mit einem Parkschein, der beispielsweise in der Töpferstraße gelöst wurde, sich vor dessen Ablauf auf einen zweiten Platz – zum Beispiel am Großenbacher Tor – zu stellen. Diese Flexibilität soll im Fall identischer Gebührentarife in Zukunft möglich sein.

Teurer wird das Parken auch, die Steigerung hält sich mit 10 Cent pro Stunde allerdings in Grenzen. Denn die Stadt sieht sich gezwungen, die anfallende Umsatzsteuer an alle Parkenden weiterzugeben. Der Gesetzgeber erhebt eine Umsatzsteuerpflicht nur für Parkplätze auf einem gesonderten Areal, nicht aber für Parkbuchten entlang einer Straße – was Parkplätze für den Anbieter etwa am Alten Friedhof teurer macht als zum Beispiel entlang der Kaiserstraße. Ein Ziel der Neuregelungen war deshalb auch, die Gebühren zu vereinheitlichen.

Parken

Diese Gebühren gelten derzeit in Hünfeld:

Parkplätze: maximale Parkzeit 3 h: 0,40 Euro/h., maximal 1,00 Euro; 6 h: 0,30/1,00; 8 h: 0,30/1,50, 12 h: 0,30/ 2,00.

Parkhäuser: 1h: 0,40 Euro, 3h: 0,40/max. 1,00, 6 h: 0,40/1,50, 12h: 0,40/2,50.

P+R-Parkplatz „Am Bahnhof“: 6 h: 1,50, 12h: 2,00, 24 h: 2,50, 7 Tage: 15,00.

P+R Parkplatz „An der Güterhalle“: 6 h: 1,00, 12 h: 1,50, 24 h: 2,00, 7 Tage: 10,00, 14 Tage: 20,00.

Nur kurz verlief die Diskussion in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zu diesem Thema. Bürgermeister Benjamin Tschesnok erklärte zur Erhöhung der Parkzeiten von 30 auf 60 Minuten: „Unser Ziel muss es sein, die Menschen in der Innenstadt zu halten.“ (Lesen Sie hier: Sicherheitsempfinden der Hünfelder Bürger: „Großer Unterschied“ zwischen Gefühl und Fakten)

Der CWE-Fraktionsvorsitzende Hermann Quell regte an, die einzelnen Tarifzonen für jeden Bürger klar erkennbar auf den Parkscheinautomaten darzustellen. Sein SPD-Kollege Uwe Heinicke mochte sich mit dem Vorschlag, einer Gebührenerhöhung zuzustimmen, nicht anfreunden und enthielt sich bei der Abstimmung, die ansonsten einstimmig zugunsten der Vorschläge des Magistrats ausging.

Nach den Worten Tschesnoks spielt allerdings gerade der Faktor der Gebührenerhöung keine Rolle: „Wir haben Gespräche mit den Einzelhändlern geführt, die Kosten fürs Parken waren kein Thema.“ Ohnehin seien die Gebühren in der Konrad-Zuse-Stadt sehr niedrig.

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