Unbekannte bestehlen Hünfelder Tierschützer: „Können so keine Katzen mehr versorgen“

Der Hünfelder Tierschutzverein verfügt über Lebendfallen, mit deren Hilfe die Ehrenamtlichen wild lebende und herrenlose Katzen einfangen können. Diese Fallen wurden jedoch bei einem „Einsatz“ in Großenbach entwendet.
Hünfeld - „Die Benutzung einer Lebendfalle ist oft unumgänglich“, erzählt Uli Krauß, der seit zwölf Jahren bei den Tierschützern in Hünfeld engagiert ist. Um beim Einfangen der Vierbeiner fehlerfrei zu arbeiten, hat ein Vereinsmitglied extra die Prüfung für den Fallenjagdschein abgelegt und in der vergangenen Woche in Großenbach zwei dieser länglichen Transportkäfige aufgestellt. „Die Katzen sollten sich erst mal an den Anblick der Fallen gewöhnen. Der Plan war, sie später unter Aufsicht einzufangen“, sagt Krauß.
Hünfeld: Lebendfallen weg - Unbekannte bestehlen Hünfelder Tierschützer
Tags darauf waren die Fallen jedoch verschwunden. Wer sie entwendet hat, wissen die Tierschützer nicht. Krauß: „Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass sie jemand mitgenommen hat, der einen Marder dingfest machen wollte. Dafür eignen sich die Fallen ebenfalls ganz gut.“
Die Hünfelder Tierschützer stehen jetzt allerdings vor dem Problem, dass sie keine Katzen mehr einfangen können. Eine Vermittlung an neue Eigentümer oder eine Untersuchung durch einen Tierarzt sei aktuell nicht mehr möglich. Deshalb bittet der Verein um einen Anruf unter der Rufnummer (0179) 1233264, falls jemand geeignete Fallen verleihen kann – oder eine Spende für den Kauf neuer Fallen leisten möchte.
Die Ursache für das Problem mit den nach wie vor zahlreichen herrenlosen und wild lebenden Katzen – deren Zahl in Hünfeld zunehme, wie die Vereinsvorsitzende Renate Beutler kürzlich beklagte – liegt nach Auffassung von Uli Krauß weiterhin darin, dass sich auf landwirtschaftlichen Anwesen zu viele vierbeinige Streuner befinden. (Lesen Sie auch: Chip- und Kastrationspflicht für Katzen: Haunetal setzt auf klare Regeln)
Für deren dringend notwendige Kastration fühle sich niemand zuständig. Schließlich haben die Katzen keinen Besitzer und lassen sich nur deshalb dort nieder, weil sie von den vielfältigen Futterangeboten angelockt werden, die solch ein Bauernhof biete. Seien es die gefüllten Schälchen der anerkannten „Hofkatzen“, an denen sich die „Gäste“ gütlich tun. Oder einfach nur die Mäuse, die auf den Heuböden zu finden sein dürften.