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Pläne für Hünfeld: So soll die Innenstadt aufgewertet werden

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Von: Harry Wagner

Ein Blick durch die Hünfelder Mittelstraße, die Teil einer attraktiven Innenstadt sein soll.
Ein Blick durch die Hünfelder Mittelstraße, die Teil einer attraktiven Innenstadt sein soll. © Stadt Hünfeld

Die Innenstädte – glaubt man einer Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) aus dem Jahr 2018 – verlieren an Attraktivität. Die Bedeutung dieser Frage wird in vielen Kommunen erkannt, auch die Stadt Hünfeld hat das Thema auf die Agenda genommen. 

Hünfeld - So befasst sich das weiterentwickelte Leitbild der Konrad-Zuse-Stadt Hünfeld in einem eigenen Kapitel mit dem Ist- und dem Soll-Zustand der City. In ihrem Statusbericht spricht die Stadt davon, dass bereits in den zurückliegenden drei Jahrzehnten viele Anstrengungen erfolgt seien, um die Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum zu erhöhen – eines Stadtzentrums, das nicht nur zum Einkauf und als Treffpunkt diene, sondern auch zum Wohnen gefragt sei.

Eine Schlüsselrolle für die Innenstadtentwicklung habe der Textbebauungsplan gespielt: „Durch ihn wurden großflächige Ansiedlungen von Einkaufszentren bislang vermieden. Ansonsten wäre die Innenstadt durch Kaufkraftabflüsse geschwächt worden“, heißt es in den Ausführungen des Magistrats zum städtischen Leitbild.

Hünfeld: So soll die Innenstadt aufgewertet werden

Doch wie genau soll eine attraktive City aussehen, damit nicht nur die rund 16.000 Hünfelder Bürger, sondern auch die Besucher ihren Spaß daran haben? Schließlich, so verspricht die Verwaltung, „wollen wir die Innenstadt als Zentrum der Stadt erhalten, in der sich Menschen begegnen, einkaufen, feiern und das städtische Leben pulsiert.“ Die Menschen sollen in Hünfeld ein „unverwechselbares kleinstädtisches Flair“ erleben können. Und: Das Zentrum solle weiterhin ein zum Wohnen attraktiver Bereich bleiben.

Das hat die Stadt vor

Digitale Infrastruktur: Die Stadt will damit einen echten Mehrwert für Bürger, Kunden, Besucher, Geschäfte und Gastronomie schaffen und sich mit städtischen Einrichtungen wie Museen und Bädern etwa in Form einer City App oder einem virtuellen Stadtrundgang beteiligen. Die „analogen“ Vorzüge der Stadt sollen einbezogen werden.

Projekt Klostergarten: In der ehemaligen Klostergärtnerei will man zentrumsnah eine Ansiedlungsmöglichkeit insbesondere für den Lebensmitteleinzelhandel in Verbindung mit Wohnungen und einer medizinischen Versorgung ermöglichen.

Kleinere Events in der City: Zur Steigerung der Attraktivität in der Innenstadt will man neben den vorhandenen Events kleinere Kultur- und Musikveranstaltungen anbieten – etwa Lesungen auf der Rathaustreppe, Kleinkunst und Musik unter den Arkaden. Es wird geprüft, ob auch die neu gestaltete Rathausstraße für Open-Air-Kleinkunst nutzbar ist. 

Anbindung an den Bürgerpark: Das Konzept zur Erhaltung der Haingärten soll Schritt für Schritt umgesetzt werden und durch zusätzliche Akzente angereichert werden. Die Stadt strebt zudem eine direkte Anbindung der Innenstadt zu den Parkanlagen im Haselgrund an.

Zum Verweilen einladen: Die Stadtverordneten haben beschlossen, dass die innerstädtischen Pflasterflächen neu gestaltet werden. Davon ausgehend sollen zusätzliche Spiel- und Sitzmöglichkeiten geschaffen werden, um in der City zum Verweilen einzuladen und die Barrierefreiheit zu verbessern.

Wochenmarkt aufwerten: Die Stadt sieht den Hünfelder Wochenmarkt als Frequenzbringer, der erheblich zur Attraktivität der Innenstadt beiträgt. Die Aufnahme weiterer Marktbeschicker wird angestrebt. Zudem wird die regelmäßige Nutzung des Alten Lokschuppens als Markthalle in Verbindung mit Kultur und Gastronomie geprüft.

Start Ups und Pop Ups: Die Vermarktung regionaler Produkte und die Gründung von Start Ups will man unterstützen. Dazu sollen auch neue Wege geprüft werden, beispielsweise durch die Ermöglichung von „Pop Up Stores“, die zugleich vorübergehenden Leerständen entgegenwirken könnten.

Von immenser Wichtigkeit zur Erfüllung dieser Qualitätsstandards ist für Bürgermeister Benjamin Tschesnok und seine Mitstreiter der Einzelhandel. Dieser sei entscheidend für die Vitaltität der Innenstadt. „Er soll Förderung auch in einem zunehmend veränderten Umfeld durch Onlinehandel und Konkurrenzdruck von Filialisten erfahren.“ Kaufkraftabflüsse gelte es, ganz im Sinne des Textbebauungsplanes, zu verhindern. (Lesen Sie hier: Hünfelder Leitbild: Das hat die Stadt im Bereich Wirtschaft und Arbeit vor)

Leitbild in Hünfeld: Leben soll in Innenstadt pulsieren

Bleibt noch ein nicht unwesentliches Ziel: die Erreichbarkeit der Innenstadt. Diese soll verbessert werden, auch für Radfahrer. Hier führt die Verwaltung das in Arbeit befindliche Radwegekonzept ins Feld. Doch zu einem unbeschwerten Bummel durchs Zentrum in Hünfeld gehört genauso, dass an Senioren und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen gedacht ist. Für jene Personengruppen „sollte die Innenstadt trotz der topografischen Lage gut erreichbar und begehbar sein.“ Denn wie beschreibt es die Verwaltung in ihrer Ausarbeitung des weiterentwickelten Leitbildes so schön: „Die Hünfelder Innenstadt wird durch ihre Lage auf einem Bergsporn geprägt.“

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