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Jubiläum der Mittelpunktgrundschule Hofaschenbach: Bau ging jahrelanges Tauziehen voraus

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Mittelpunktgrundschule
Ein Blick auf das Gelände der Mittelpunktgrundschule Hofaschenbach in diesen Tagen. © Schule

Die Mittelpunktgrundschule in Hofaschenbach ist 50 Jahre alt geworden. Das soll am 25. Juni groß gefeiert werden. Dem Bau der Schule ging ein jahrelanges Tauziehen voraus.

Hünfeld - Die extreme Raumnot in der alten Schule – teilweise musste im „Schichtbetrieb“ unterrichtet werden, machte einen Neubau unumgänglich, wie in der Chronik zu „850 Jahre Hofaschenbach“ nachzulesen ist. Doch bis es so weit war, gab es unzählige Diskussionen. Denn die damals noch selbstständigen Nüsttaler Gemeinden hatten offenbar ihre eigenen Interessen verfolgt.

„Jede wollte Mittelpunkt und Sitz der neuen Gesamtschule sein und verzögerte dadurch in Kurzsichtigkeit das Gesamtprojekt“, heißt es in der Chronik. Durch die Unwilligkeit besonders von Silges und Schwarzbach sei das Projekt zum Scheitern verurteilt, „und die Kinder mussten weiter in menschenunwürdigen Behausungen unterrichtet werden“.

Hünfeld: Mittelpunktgrundschule in Hofaschenbach feiert 50-jähriges Jubiläum

Erst als sich 1971 die Gemeinde Nüsttal (Hünfelder Land) im Rahmen der Gebietsreform gebildet hatte, fand der Schulneubau in Hofaschenbach die breite Zustimmung. (Lesen Sie hier: Mediana-Seniorenresidenz in Hünfeld feiert 25-jähriges Bestehen - verspätet wegen Corona)

Die Firma Josef Knüttel aus Haselstein begann mit der Errichtung des Schultrakts – bestehend aus drei Klassenräumen, Verwaltungs- und Mehrzweckräumen sowie eine Turnhalle und einer Hausmeisterwohnung. Für den eingeschossigen Flachbau wurden 1,4 Millionen DM an Kosten veranschlagt, ein Drittel davon für die Turnhalle.

Im Frühjahr 1972 wurde die Schule in Betrieb genommen, wobei bis zur Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts manche Klassen noch in die alte Schule oder den alten Kindergarten ausweichen mussten. Die Kinder aus Haselstein und Silges blieben zunächst noch in ihren Schulen vor Ort.

Platznot war auch bald im Neubau ein Thema, so dass der eigentlich für Filmvorführungen und Nadelarbeitsunterricht vorgesehene Mehrzweckraum als Klassenraum genutzt werden musste. Bald schon zogen dunkle Wolken über dem neuen Schulstandort auf.

Die Nüsttaler mussten Mitte der 70er Jahre konstatieren, dass die Regionale Planungsgemeinschaft Osthessen Nüsttal nicht mehr als Schulstandort auswies. Einsprüche der Eltern und der Kommune blieben erfolglos. Erst als im Jahr 1979 der Landkreis Fulda klarstellte, dass auch „kleine Grundschulen“ unter besonderen Bedingungen erhalten bleiben können, durfte man aufatmen.

Die Feier

Am Samstag (25. Juni 2022) feiert die Grundschule Nüsttal ihren 50. Geburtstag. An diesem Tag wird es ein buntes Programm und viele Aktionen geben. Beginn ist um 11 Uhr im Bürgerhaus. Dort findet ein Bühnenprogramm statt, das von den Kindern und Lehrern gemeinsam erarbeitet wurde. Es geht dabei um 50 Jahre Schule und die Frage: Wie wurde vor einem halben Jahrhundert in der Schule gelernt?

Ab 12 Uhr startet das Fest auf dem Schulgelände. Kinder und Erwachsenen können in Erinnerungen schwelgen, in ein altes Klassenzimmer schauen und in unzähligen Fotos blättern. Im Außenbereich der Schule können alte Spiele wieder neu entdeckt werden.

Die Alpakas der Familie Schäfer dürfen gestreichelt werden. Jeder kann selbst einen Brand bei der Freiwilligen Feuerwehr Hofaschenbach löschen und ein Feuerwehrauto von innen begutachten. Dank der Spenden des „Blumenlädchen Morles“ können durch Upcycling Pflanzpäckchen gebastelt werden. Auch für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt. 

Im Dezember 1980 wurde die alte Schule neben der Kirche abgerissen. 1983 wurde Schulleiter Hubert Feuerstein verabschiedet und Franz Schrehardt aus Schwarzbach als neuer Schulleiter eingesetzt. Umbaumaßnahmen Ende der 80er Jahre sollten helfen, die Klassenräume zu optimieren.

Das Flachdach wurde durch ein Satteldach ersetzt, ein Erweiterungsbau beherbergte fortan ein weiteres Klassenzimmer und einen Werkraum. Zudem wurde der Innenhof neu gestaltet. 1993 wurde der zweizügige Grundschulbetrieb eingeführt, ab 1999 war für die Lehrer Gleitzeit möglich. Im Jahr 2000 ging Rektor Schrehardt in den Ruhestand, sein Nachfolger wurde Thomas Brodrecht.

Unter seiner Regie wurde ein nachmittägliches Betreuungsangebot für die Grundschüler eingerichtet. 2013 trennten sich allerdings die Wege, nachdem es Spannungen zwischen dem Schulleiter und dem Kollegium gegeben hatte; aktuell ist Uwe Kranholdt Rektor. Seit 2005 freut sich die Schule über die Unterstützung eines Fördervereins. (hw)

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