„Der Natur etwas zurückgeben“ - Möbel Wirth und Forstamt Burghaun starten Baumpflanzaktion

Flächendeckende Waldbrände, weniger Regen, sterbende Bäume – der Klimawandel hat die Natur immer mehr im Griff. Dem will das Hünfelder Möbelhaus „möbel wirth“ zusammen mit dem Burghauner Forstamt nun mit einer Baumpflanzaktion entgegenwirken.
Hünfeld - „Im Mai dieses Jahres war ich mit meinen Team auf dem Weg nach Köln zu einer Verbandsmesse. Ich war erschrocken, als ich sah, dass riesige Flächen kaum mehr bewaldet sind – vor allem in der Menge“, erklärt Inhaber Josef Wirth und ergänzt: „Bereits im Auto haben wir darüber diskutiert, wie man dem Waldsterben entgegenwirken könnte.“ Auf besagter Messe wurde den Hünfeldern gleich eine Antwort geliefert: mit einer Baumpflanzaktion.
Hünfeld: Möbel Wirth und Forstamt Burghaun starten Baumpflanzaktion
Dazu hatte sich bereits im Vorfeld ein mehrköpfiger Innovationsausschuss gebildet, der die Details ausgearbeitet hatte. Ziel der Aktion sei es, deutschlandweit innerhalb eines Jahres 20.000 Bäume zu pflanzen. „Wir waren sofort begeistert und sagten, dass wir da mitmachen“, erinnert sich der Möbelhausbesitzer. „Allerdings wollte ich nicht, dass meine Bäume irgendwo gepflanzt werden. Stattdessen möchte ich unserer Region etwas Gutes tun.“
Und so setzte er sich mit Hessen Forst in Kassel in Verbindung, um über Details zu sprechen. Diese verwiesen ihn schließlich an Burghaun. „Das Forstamt hat nun eine Fläche im Dammersbacher Wald ausgewählt, auf der unsere Bäume gepflanzt werden.“ Sein Ziel hat Wirth klar definiert: 1500 Traubeneichen möchte er innerhalb eines Jahres mit Hilfe des Forstamts und seinen Kunden pflanzen. Denn: Pro Einkauf mit einem Warenwert von mehr als 500 Euro wird Wirth einen Baum pflanzen.
Finanziert werden die Pflänzchen von ihm privat. „Durch den Verkauf von Möbeln verbrauchen wir wertvollen Rohstoff. Wir wollen der Natur etwas zurückgeben. Immerhin profitieren wir in vielerlei Hinsicht von dem Wald – sei es vom Holz, dem Wald als Erholungsort oder der guten Luft.“ (Lesen Sie hier: „Was sind das für Mafiosimethoden?“ - Großprojekt Seniorenwohnen sorgt für Diskussionen)
Und so ist angedacht, die 30 bis 50 Zentimeter großen Pflanzen auf einer Fläche von etwa einem halben Hektar im Dammersbacher Forst zu pflanzen. „Eichen können mit einem Abstand von einem halben Meter zueinander gesetzt werden“, erklärt Sebastian Keidel, Forstamtsleiter in Burghaun. Das sei wichtig für die natürliche Ausästung am Stamm.
„Leider entstehen immer wieder Freiflächen im Wald – beispielsweise durch Borkenkäfer oder Windwurf“, weiß Keidel und fügt an: „Unsere Aufgabe ist es nun, einen klimaresistenten Wald hochzuziehen, denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Klimawandel bereits im Gange ist. So wird sich in den nächsten Jahrzehnten die Wasserspeicherfähigkeit in der Erde verändern.“
Ein großer Vorteil der Eiche ist damit einhergehend, dass ihre Wurzeln tief in die Erde gehen und somit auch die tiefliegenden Wasserspeicher im Boden nutzen können. Zudem seien sie als „Kratzbaum“ für die Rehe sehr beliebt.
Im Frühjahr 2023 soll die Pflanzung dann vonstatten gehen, die Aktion im Möbelhaus Wirth beginnt jedoch bereits in der kommenden Woche – ab dem 6. November. „Wird sie gut angenommen, werden wir auch noch mehr Bäume pflanzen“, ist sich Wirth sicher.