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Bester Lackierer in Hessen: Moritz Myketin aus Buchenau gewinnt Landeswettbewerb

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Von: Harry Wagner

Moritz Myketin
Moritz Myketin mit dem fertigen Produkt. © Privat

Der beste junge Fahrzeuglackierer in Hessen stammt aus dem Eiterfelder Ortsteil Buchenau. Das hat Moritz Myketin schriftlich. Denn der 21-Jährige wurde Landessieger beim Wettbewerb der Handwerkskammer in dieser Branche. 

Hünfeld - „Das ist eine Auszeichnung, auf die ich schon richtig stolz bin. Denn die Aufgaben, die uns im Wettbewerb gestellt wurden, waren sehr anspruchsvoll“, sagt der junge Mann aus Buchenau (Hünfelder Land). „Car Painting Competition“ – so heißt der Wettbewerb der Handwerkskammern offiziell. Mit dem „Bemalen“ eines Autos hat diese ein wenig irreführende Bezeichnung allerdings erst in zweiter Linie etwas zu tun.

Zunächst einmal ist grundsolide Handwerkskunst gefragt. Verschiedene Prüfungen warteten auf die Gesellen beim Landesentscheid im BTZ der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main in Weiterstadt. Myketin war dort vertreten als Sieger im Bereich der Handwerkskammer Kassel und trat gegen vier Kollegen an, die in den anderen Handwerksbezirken des Landes ihr Talent unter Beweis gestellt hatten.

Hünfeld: Moritz Myketin aus Buchenau gewinnt Landeswettbewerb

Zunächst war eine Nass-in-Nass-Lackierung eines Kotflügels zu erledigen. Die zweite Aufgabe erforderte die saubere Beseitigung eines Kratzers im Lack mit Hilfe eines UV-Füllers. Anschließend mussten die Teilnehmer das Design des kommenden Austragungsorts der Fahrzeuglackierer-WM, Silkeborg in Dänemark, auftragen – einen stilisierten „Danebrog“, die dänische Fahne, sowie den Schriftzug der Stadt.

„Da war ein gutes Auge und sehr viel Sorgfalt gefragt. Man muss sehr genau auf die Schattierungen achten“, weiß der Buchenauer. Eine ruhige Hand und Gewissenhaftigkeit ist auch für die Fahrzeuglackierer unabdingbar – wie für nahezu alle, die in Handwerksberufen arbeiten. (Lesen Sie hier: Ab jetzt online: Kinder- und Jugendfeuerwehr Eiterfeld erhält eigene Website)

Die vierte Aufgabe sprach schließlich die kreativen Neigungen des Handwerker-Nachwuchses an. Auf dem Modell eines Porsches durften die Wettbewerber das Design frei gestalten. Einfach mal nach Lust und Laune sprayen war allerdings nicht angesagt. „Wir mussten den Prüfern schon sehr genau erklären, was wir da vorhaben und wie wir es erreichen wollen“, bekräftigt Moritz Myketin, der sich mit seinem Sieg beim Landeswettbewerb nun für den nächsthöheren Wettkampf auf Bundesebene qualifiziert hat. Bei einem Erfolg dort würde ihm sogar die Teilnahme auf internationaler Ebene winken.

Doch so weit ist es noch nicht, denn schließlich gilt es ja zuvorderst, den beruflichen Alltag zu meistern. Myketin hat auch eine Lehre als Karosseriebauer absolviert, demzufolge hat sich seine Lehrzeit als Fahrzeuglackierer um ein Jahr verkürzt. Nun arbeitet er auf seine Meisterprüfung hin. Das tägliche Brot verdient der 21-Jährige seit zwei Jahren im Hünfelder Industriegebiet bei Auto-Kraus. In der familiengeführten Kfz-Werkstatt mit Lackiererei ist man stolz auf den jungen Mitarbeiter und gratuliert dem frischgebackenen Landessieger.

Juniorchefin Simone Veber lobt: „Er macht sich auch in seiner Freizeit viele Gedanken über seinen Beruf, probiert Dinge aus, schaut, was er verbessern kann. “ Myketin deutet derweil auf seinen im Hof stehenden, schon etwas betagteren VW Golf, der immer mal für verschiedene Versuche und Experimente herhalten muss und an dem Hessens bester Fahrzeuglackierer-Geselle Techniken, Designs und Werkstoffe ausprobiert.

Eine Prämie gab es für den Buchenauer vor Ort zwar nicht, immerhin aber einen Exzenterschleifer des Sponsors als Hauptgewinn – die kosten ja auch um die 500 Euro. Und schließlich braucht der gute Handwerker auch gutes Werkzeug.

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