Neuorganisation der Berufsschulen: So reagiert die Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld

Auf die Berufsschulen des Landkreises kommen einige Veränderungen zu. Die Neuorganisation der Standorte betrifft die Konrad-Zuse-Schule Hünfeld in besonderem Maße.
Hünfeld - In der Haunestadt wird künftig keine duale Ausbildung mehr in Metallberufen stattfinden. Auch Industriekaufleute wechseln nach Fulda. Dafür wird Hünfeld nicht nur Standort für die Ausbildung in den holzverarbeitenden Berufen, sondern darf sich weiterhin und durch den Hinzugewinn der Fachklasse Systemintegration sogar noch in verstärktem Maße als das IT-Kompetenzzentrum des Landkreises verstehen.
Susanne Diegelmann, die Leiterin der Konrad-Zuse-Schule, hält sich mit einer Bewertung der Sachlage noch zurück und möchte erst den Kreistagsbeschluss abwarten. Dass die Neustrukturierung der Berufsschullandschaft jetzt dieses Bild zeigt, sei aber keine Überraschung. „Klar ist damit, dass wir einige Weichen neu stellen müssen.“ Diegelmann bedauert, dass die „Metaller“ nun an die Ferdinand-Braun-Schule nach Fulda müssen: „Wir hätten sie sehr gerne bei uns ausgebildet und lassen sie mit einem weinenden Auge ziehen.“
Hünfeld: Neuorganisation der Berufsschulen - So reagiert die Konrad-Zuse-Schule
Dafür steht nun der Werkstoff Holz in Hünfeld im Fokus. Rund 100 Jugendliche, so Diegelmann, werden sich künftig hier zum Tischler ausbilden lassen können. Das erfordert auch entsprechende bauliche Veränderungen innerhalb der Schule. Die Lehrer machen das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel übrigens ebenfalls mit. Die Pädagogen aus Fulda ziehen mit ihrem jeweiligen Fachbereich nach Hünfeld und umgekehrt. Und die Schulleiterin ist froh, dass man nun die Tischler-Anwärter komplett bei sich in Hünfeld habe.
Mit dem Ergebnis der jüngsten Vereinbarungen zwischen der Stadt Fulda und dem Landkreis zeigt sich Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok zufrieden. „Der gefundene Kompromiss stärkt den größten Schulstandort Kreises in Hünfeld und die Konrad-Zuse-Schule.“ Es sei eine tragfähige Lösung für alle Schulstandorte. Besonders erfreut ist Tschesnok über den Ausbau der IT-Ausbildung an der Konrad-Zuse-Schule. „Dafür ist die Schule angesichts ihres Namensgebers prädestiniert“, betont er. Ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Hünfeld sei enorm.
Die neue Organisationsstruktur ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Zahl der Schüler sinkt und die Klassen immer kleiner werden. Diesem Phänomen steht man an der Zuse-Schule noch ratlos gegenüber. „Wir stellen uns immer wieder die Frage, woran das liegen könnte“, sagt Susanne Diegelmann, „ich glaube aber nicht, dass nur der demografische Wandel daran schuld ist.“ Zumindest sei es so, dass viele Schüler vorzugsweise ein Hochschulstudium anstrebten, obwohl bei ihnen die Zugangsvoraussetzungen nicht gewährleistet seien. Dem drohenden Fachkräftemangel sei schnellstens entgegenzuwirken: „Sonst haben wir ein Problem.“