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Nüst soll wilder Bach werden: Landesprogramm finanziert Maßnahmen für größere Naturnähe

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Die Nüst soll nicht nur ursprünglicher werden. Entsprechende Vorhaben des Programms „100 wilde Bäche“  könnten  am Ende auch dem Hochwasserschutz dienen.
Die Nüst soll nicht nur ursprünglicher werden. Entsprechende Vorhaben des Programms „100 wilde Bäche“ könnten am Ende auch dem Hochwasserschutz dienen. © Stadt Hünfeld

Können an der Nüst in Zukunft wieder Auenwälder stehen? Die Möglichkeit wird in Betracht gezogen. Jedenfalls soll das Flüsschen in seinem Unterlauf naturnäher werden.

Hünfeld/Nüsttal - Es geht dabei um den Bereich zwischen der Gemarkung Nüsttal und den Hünfelder Stadtteilen Mackenzell und Nüst und damit um ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Kommunen, die untereinander verabredet haben, dass die Stadt die Federführung übernimmt.

Die Nüst war 2020 in das Programm „100 wilde Bäche für Hessen“ aufgenommen worden. Im Rahmen des Programmes sollen entlang des Flusslaufs wieder naturnahe Gewässer-, Ufer- und Auenstrukturen hergestellt werden, wie Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok mitteilt. Indirekt dienen solche Maßnahmen auch einem verbesserten Hochwasserschutz, da sich durch den Wiederanschluss der Aue ans Gewässer Rückzugsflächen für das Wasser entwickeln und dessen Fließgeschwindigkeit verringert werden kann.

Hünfeld: Nüst soll wilder Bach werden - Landesprogramm finanziert Maßnahmen

Der Magistrat der Stadt Hünfeld hat jetzt einen Planungsauftrag an ein Fachbüro in Kassel vergeben. Beauftragt wurde die Hessische Landgesellschaft als Dienstleister des Landes Hessen, die diese Projekte federführend betreut, um Maßnahmen im Rahmen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Die Maßnahmen werden aufgrund der Tatsache, dass die Nüst ein Gebiet ist, das als Flora-Fauna-Habitat gilt, zu 100 Prozent durch das Land Hessen finanziert.

Im Rahmen des Programms sollen die Gewässersohle und die Uferbereiche soweit als möglich wieder strukturell aufgewertet werden, um eine natürliche Gewässerentwicklung zu gewährleisten. Dies hat allerdings Grenzen innerhalb der Ortslagen oder an Bauwerken. (Lesen Sie hier: Skurriler Fund im Fluss: Fliegenfischer sammeln 91 gelbe Plastikenten ein)

Es wird allerdings auch angestrebt, Flächen entlang des Gewässers zu erwerben oder aus der Nutzung zu nehmen, um dem Gewässer ausreichend Raum für eine dynamische Eigenentwicklung zu geben. Zusätzlich sollen Verhandlungen mit den Eigentümern der anliegenden Flächen geführt werden. Vorstellbar ist aus Sicht des Programms darüber hinaus, dass in Teilbereichen auch wieder Auenwälder entstehen können. (hw)

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