„Es sind damals wie heute vor allem junge Menschen, die ihr Leben für Freiheit und die Flucht vor Angst und Unterdrückung riskieren und dabei genau wissen, dass es der letzte Weg sein könnte“, meint Dücker, der 29 Jahre nach seiner Flucht als Chefredakteur der Südthüringer Zeitung in seine Heimat zurückkehrte und darüber hinaus die Gründung der Gedenkstätte Point Alpha maßgeblich initiierte. „Es hat sich nichts verändert“, fügt er noch hinzu und bezieht diese Aussage nicht nur auf die Ursachen von Flucht, sondern auch auf die positiven wie negativen Reaktionen und Einstellungen, die die Geflüchteten bei ihrer Ankunft auf dem für sie unbekannten Terrain erwarten.
Zuwanderung ist ein „heißes Eisen“ in Europa, und aktuell bereitet den Kommunen in Deutschland die Unterbringung von Flüchtlingen enormes Kopfzerbrechen. Lösungen für die unzähligen Baustellen der Migrationsproblematik erscheinen in weiter Ferne. Erzählungen, wie die von Bayan und Dücker aber könnten zur gegenseitigen Verständigung beitragen, Missverständnisse, Unsicherheiten und Ängste auf beiden Seiten abbauen. (hw)