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Nur noch Feiern und Stammtisch-Dienstag: Aha in Hünfeld beendet À-la-carte-Bewirtung

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Der Biergarten des AHA-Lokals in Hünfeld.
Im Biergarten der Gastwirtschaft können weiter Feste gefeiert werden. ©  Celina Lorei

Das Hünfelder Wirtshaus Aha ist seit Jahren ein beliebter Anlaufpunkt für Stammtische, Feiern und gemütliches Beisammensein im Innenhof. Doch damit ist jetzt Schluss. Ab dem 1. August sind nur noch Feierlichkeiten in den Räumlichkeiten möglich.

Hünfeld - Grund dafür ist der Wegfall einer wichtigen Personalie, die sehr schwer zu ersetzen sei, erklärt Carolin Zuspann, die gemeinsam mit ihrem Bruder Marc Zuspann das Wirtshaus – und die Waldgaststätte in der Praforst – betreibt. Aus diesem Grund entschieden sich die Geschwister „schweren Herzens zu diesem Schritt“.

Der Pachtvertrag – das Gebäude gehört der Aha Büro und Wohnen GmbH – soll weiter bestehen bleiben und wurde erst 2021 für fünf weitere verlängert. Doch ganz soll das Wirtshaus – das Vater Elmar Zuspann 2012 übernahm – nicht von der Bildfläche verschwinden.

Hünfeld: Zuspann beendet À-la-carte-Bewirtung im Wirtshaus Aha

Und so haben sich die Zuspanns eine Alternativlösung überlegt: Für Feierlichkeiten wie Geburtstage, Taufen, Firmenfeiern und Hochzeiten können die Räumlichkeiten sowie der idyllische Innenhof weiter genutzt werden. Immerhin ist dort Platz für 160 Gäste im Innenraum, sowie 80 im Innenhof.

„Zu 100 Prozent ausgereift ist das alles noch nicht, da es eine sehr kurzfristige Entscheidung war. Wir müssen uns nun noch viele Gedanken machen“, erklärt die Gastronomin. Das Ganze soll dann den Namen „Hofbrennerei – die Feierstätte“ tragen.

Auch die traditionellen Stammtische sollen ihren Stammort nicht verlieren. Und so wird die Theke „für die Stammtische und alle, die was trinken wollen“ jeden Dienstag geöffnet. „Wir hängen sehr an unseren Stammtischen, die dieses Wirtshaus geprägt haben.“ Dazu wird ein Abendimbiss in Form einer Suppe, Wurstplatte oder ähnlichem angeboten“, verrät Carolin Zuspann.

Doch das Geschwisterpaar hofft, dass dies lediglich eine Übergangslösung ist und sie irgendwann wieder zu ihrem À-la-carte-Angebot zurückkehren können. „Bis es soweit ist, konzentrieren wir uns darauf und machen das beste Situation“, zeigt sich die Gastronomin aus Hünfeld positiv gestimmt.

Die Situation veranlasst uns dazu, uns das Restaurant anderweitig zu Nutze zu machen.

Carolin Zuspann, Mitinhaberin

Zudem mache man sich darüber hinaus Gedanken über weitere Ideen – beispielsweise ein Sonntagsbuffet. Beschlossene Sache ist das allerdings noch nicht. Updates gibt es auf der Firmenhomepage.

„Wir wollen diese Begegnungsstätte weiter aufrechterhalten. Uns ist daran gelegen, sie wieder zurück ins Fahrwasser zu bringen“, macht Carolin Zuspann deutlich. (Lesen Sie auch: „Die besten Dorfgasthäuser in Hessen“: Ministerpräsident Rhein zeichnet 50 Gaststätten aus)

Ackermann (DEHOGA): Personalsituation in Gastronomie ist „sehr angespannt“

Steffen Ackermann, Vorsitzender des Hotel- und Gastronomieverbandes Hessen (DEHOGA), beobachtet die Personalsituation in der Hotellerie und Gastronomie ebenfalls als „sehr angespannt“. Dennoch seien sie nicht die einzigen, die aktuell personal-gebeutelt und auf der Suche nach Nachwuchs sind.

„Jede Branche querbeet hat momentan mit diesem Problem zu kämpfen. Wir waren eventuell durch die Lockdowns etwas früher davon betroffen“, so Ackermann.

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