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Besserer Schutz bei Starkregen: 16 zusätzliche Messpunkte in Hünfeld

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Hünfeld: Hochwasser Roßbach
Damit man auf Starkregen und seine Folgen – wie hier in Roßbach – besser vorbereitet reagieren kann, will die Stadt außer den vom Kreis vorgesehenen acht Messstationen weitere 16 installieren. © Stadt Hünfeld

In Ergänzung zum Starkregenfrühwarnsystem des Landkreises Fulda will die Stadt Hünfeld 16 weitere Messstellen und Sensoren installieren.

Hünfeld - Im Rahmen der Förderkulisse „Starke Heimat“ des Landes Hessen will die Stadt ergänzende Gewässerpegel, Niederschlagmessstationen und Kanalwächter installieren. Die Arbeiten würden in den nächsten Wochen durchgeführt, erklärt die Verwaltung.

Hünfeld baut Schutz bei Starkregen aus: 16 neue Messpunkte

Gewässerpegel sollen in Roßbach in der Steinbacher Straße, in der Georgstraße in Kirchhasel, an der Kreuzstraße in Großenbach, an der Haselbrücke bei Großenbach, in der Fuldaer Straße in Hünfeld, in der Dammersbacher Straße in Nüst, am Überführungsbauwerk An der Hardt in Mackenzell, in der Bornstraße in Oberrombach, in der Schlitzer Straße und am Königsküppel in Michelsrombach sowie in dem künftigen Neubaugebiet in Michelsrombach installiert werden. Niederschlagmessstationen will die Stadt am Vereinshaus Roßbach, an den Feuerwehrhäusern in Malges und Großenbach, am Parkhaus Am Rathaus in Hünfeld, am Vereinshaus in Dammersbach, an den Bürgerhäusern Rückers und Rudolphshan sowie am Vereinshaus Michelsrombach errichten.

Weiterhin sollen sogenannte Kanalwächter in der Ulsterstraße in Roßbach, der Klingelstraße in Hünfeld sowie der Allmuser Straße in Dammersbach eingebaut werden. Die mit den Messstationen gewonnenen Daten fließen nicht nur ein in die kreisweite Starkregen-Gefahrenkarte, sondern sollen auch von den IT-Schülern der Konrad-Zuse-Schule, die für die Stadt Hünfeld ein Starkregensimulationsprogramm entwickelt haben, genutzt werden. Die Sensoren werden sogenannte offene Schnittstellen erhalten, damit sie sowohl für das Programm des Kreises als auch die weitergehenden städtischen Entwicklungen genutzt werden könnten. (Lesen Sie auch: Früh wissen, wann wo die Pegel steigen: Pilotprojekt für Schutz vor Hochwasser im Kreis Fulda)

Durch die Echtzeitmessung von Niederschlägen, Wasserständen an Fließgewässern und des Abflussverhaltens in den Kanalleitungen werden Daten erhoben, die in ein Cloud-System eingespielt werden können. Hinzu kommen Daten des Deutschen Wetterdienstes und Regenradar-Karten, die gemeinsam mit einer künstlichen Intelligenz ausgewertet werden sollen. Sobald das System Überflutungsrisiken erkennt, werden nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch Hilfskräfte wie die Feuerwehren sowie die Bevölkerung informiert. Die Alarmierung kann dann über Web, App oder SMS sowie am Telefon erfolgen. Dazu ist dann eine einmalige Anmeldung in diesem System, mobilen Endgeräten oder dem PC erforderlich.

Nach Angaben von Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU) hat das System den großen Vorteil, dass Gefahrensituationen frühzeitig erkannt werden können. Bei drohenden Gefahren können auch die Bürger unmittelbar gewarnt werden. Die Gesamtkosten für den städtischen Haushalt betragen nach Angaben des Bürgermeisters rund 57.500 Euro, davon trägt das Land rund 90 Prozent. Der Landkreis Fulda hatte nach Angaben von Bürgermeister Tschesnok die Installation von acht Messpunkten geplant. (hw)

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