„Wir wollen expandieren“: Bürger können sich an Solarpark Langenschwarz beteiligen

Seit gut einem Monat ist der Solarpark zwischen Langenschwarz und Wehrda, unweit der Schwarzbachtal-Brücke der A7, nun am Netz. Doch die Energiegenossenschaft hat bereits weitere Pläne zur Vergrößerung geschmiedet.
Langenschwarz - Auf einer Fläche von 3,4 Hektar steht die neue Anlage mit einer Leistung von 2241 Kilowattpeak. Seit einem Monat ist sie am Netz und versorgt damit rund 35 Prozent der Haushalte in der Marktgemeinde Burghaun, wie Simon Sauerbier, Vorsitzender der Genossenschaft stolz erklärt. Doch das soll noch nicht alles sein: „Bei einem regionalen Projekt sollen sich natürlich auch die Bürger beteiligen können“, betont Jens Lechtenböhmer und erklärt: „30 Prozent gehören der Genossenschaft – der Rest soll für Bürger erwerbbar sein. Mit 200 Euro können sie sich beteiligen – das bei einer Rendite von drei bis fünf Prozent.“ Dabei erhoffe man sich eine breite Streuung, aber auch eine deutliche Vergrößerung der Genossenschaft. Daher könne jeder Bürger maximal zehn Anteile kaufen.
Hünfeld: Genossenschaft will Solarpark Langenschwarz vergrößern
Doch die Genossenschaft möchte auch über den Kiebitzgrund und die Marktgemeinde hinausgehen: „Wir wollen expandieren, dazu müssen wir an das Umspannwerk in Gruben dran“, erklärt Sauerbier und betont: „Die Marktgemeinde Burghaun – vor allem eben die Gemeindevertretung – muss nun herausstellen, was sie zukünftig möchte.“ Denn dann gelte es, den nächsten Schritt zu gehen – nämlich kommunenübergreifend. So könne er sich vorstellen, dass die Genossenschaft und die Marktgemeinde mit den umliegenden Kommunen Hünfeld, Haunetal und Schlitz gemeinsam an einer Ausweitung arbeitet.
Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie, ergänzte: „Dabei müssen wir vor allem schneller werden. Genehmigungshürden müssen einem pragmatischen Lösungsweg weichen. Doch das funktioniert eben nur in Kooperation – innerhalb der Kommunen, aber eben auch in Abstimmung mit dem Landkreis.“
Auch der Fuldaer Landrat Bernd Woide (CDU) hatte es sich nicht nehmen lassen, die Anlage nochmal vor Ort anzuschauen: „Solche Projekte passen voll ins Bild – schaut man nur auf den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen.“ Klar sei aber auch, wie komplex solche Projekte seien. Und so betonte Woide: „Wir müssen erneuerbare Energien weiter ausbauen und dadurch unabhängiger werden.“ Das Entscheidende sei die Regionalität: „Hiesige Bürger mit kommunalen Unternehmen – das passt einfach.“
Die nächsten kleinen Schritte seien nun bereits in Planung, erklärte Sauerbier. Wie bereits berichtet, plant die Genossenschaft, ein gegenüber der Anlage befindliches Grundstück mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern ebenfalls mit einer Photovoltaik-Anlage und einer Leistung von rund 600 Kilowattpeak zu bestücken. Derzeit befindet sich dort aufgrund von Arbeiten an der nahegelegenen Autobahnbrücke noch ein riesiger Erdhaufen – Ende nächsten Jahres solle dieser aber verschwunden sein, so Sauerbier. Die notwendigen technischen und vor allem baurechtlichen Voraussetzungen für eine weitere Anlage seien bereits geschaffen. (Lesen Sie auch: Vier Versorger in einem Boot: Absichtserklärung für Photovoltaikanlagen unterzeichnet)
„Wie erfreulich, dass sich nun endlich die Sonne zeigt – und somit auch Geld mitbringt“, sagt Burghauns Bürgermeister Dieter Hornung beim Ortstermin und freute sich über dieses „erfolgreiche Projekt“.