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Salzlager gut gefüllt: Straßenmeisterei Hünfeld blickt auf kommenden Winter

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Von: Jasmin Herzberg

Die Aufgaben der Straßenmeistereien sind breit gefächert. Während des gesamten Jahres fallen Arbeiten wie Mähen, Reinigen und der Winterdienst an. Besonderer Wert wird laut Hessen Mobil auf den Artenschutz gelegt.

Hünfeld - Die Straßenmeisterei in Hünfeld ist eine von insgesamt acht in Osthessen. Im Landkreis Fulda gibt es noch zwei weitere: Neuhof und Gersfeld. „In Hünfeld beschäftigen wir 25 Mitarbeiter. Darunter auch zwei Auszubildende“, sagt Betriebsdienstleiterin Cornelia Hahn. Für den bevorstehenden Winter ist das Salzlager gut gefüllt.

„Seit 2019 fasst es statt 600 bis zu 1800 Tonnen Salz. Und wenn das nicht reichen sollte, können wir jederzeit noch Salz nachbestellen“, berichtet sie. „Wir streuen mit Feuchtsalz 30. Dieses besteht zu 30 Prozent aus Lauge und zu 70 Prozent aus Trockensalz“, sagt Jörg Giebel.

Hünfeld: Straßenmeisterei blickt auf kommenden Winterdienst - Salzlager gut gefüllt

Wie die meisten Betriebe, bekommt auch die Straßenmeisterei die gestiegenen Preise zu spüren. „Da es bei den Aufgaben hier allerdings um die Sicherheit von Menschen und Tieren geht, kann nicht weniger gefahren werden, nur weil die Spritpreise gestiegen sind“, erklärt Horn. Dennoch werde darauf geachtet, gut zu wirtschaften. „Schließlich arbeiten wir mit Steuergeldern“, sagt Pressesprecher Horn.

Neben dem Winterdienst hat die Straßenmeisterei zahlreiche weitere Aufgaben zu erfüllen. Neben Grünpflege und Straßenausstattung, zählen auch die Reinigungs- und Kontrollarbeiten dazu. Wie die Arbeiten genau aussehen, hat uns die Straßenmeisterei berichtet:

Sofortmaßnahmen: Sofortmaßnahmen meinen Arbeiten, die besonders dringlich sind und schnellstmöglich umgesetzt werden sollten. Zu diesen gehört unter anderem die Reparatur von Fahrbahnschäden, wie zum Beispiel Schlaglöcher. „Es geht aber nicht nur um die Reparatur von Straßen.

Auch Schäden an Rohren, Felshängen oder Wasserrückhaltebecken werden von uns behoben“, erklärt Giebel. Die Instandsetzungen dienen der Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit. Bei allen Arbeiten der Straßenmeisterei sei laut Hessen Mobil neben der Sicherheit für Menschen, auch die der Tiere von großer Wichtigkeit.

Salzlager Hünfeld
Betriebsdienstleiterin Cornelia Hahn (links) und Disponent Jörg Giebel, öffneten das Tor der Hünfelder Straßenmeisterei. Sie gewährten auch einen Blick in das Salzlager, das etwa 1800 Tonnen an Streumaterial fasst. © Jasmin Herzberg

Grünpflege: Zur Grünpflege gehören vor allem die Mäharbeiten. Zum Schutz der Tiere wird in zwei Abschnitten gemäht: Von Mai bis August sind die Bereiche neben den Fahrbahnen dran und ab September Gruben und Mulden. „Dann werden Bodenbrüter und Schmetterlinge nicht mehr gefährdet“, erläutert Giebel.

Zur Grünpflege gehören außerdem die Gehölzpflege und Pflegearbeiten zur Verkehrssicherheit – damit ist gemeint, dass Sichtfelder freigehalten und Lichtraum geschaffen werden sowie Totholz vorgebeugt aber auch aus den Kronen entfernt wird, damit es nicht auf die Straßen fällt und eine Gefahr darstellt.

Straßenausstattung: Einen weiteren Bereich stellt die Wartung und Instandhaltung der Straßenausstattung dar. „Hierzu zählen Reparaturmaßnahmen an Verkehrszeichen. Also zum Beispiel, wenn ein Straßenschild nicht mehr reflektiert, umgeknickt oder beschmutzt ist“, sagt Giebel.

Zur Straßenausstattung gehören neben den Schildern auch die Leitpfosten, Ampeln, Schutzplanken, Geländer und Amphibienschutzanlagen. „Wenn von den Bürgern zusätzliche Schilder – wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung – gefordert werden, ist die Verkehrsbehörde zuständig. Die Straßenmeistereien sind in diesem Fall ,nur’ die ausführende Gewalt“, erklärt Christian Horn, Pressesprecher bei Hessen Mobil im Bereich Osthessen.

Straßenmeisterei in Zahlen

365 Kilometer Strecke (170 Kilometer Landesstraße, 144 Kilometer Kreisstraße, 51 Kilometer Bundesstraße) befinden sich im Bezirk der Straßenmeisterei.

2 590 000 Quadratmeter Grünfläche mäht die Straßenmeisterei.

3 Stunden dauert es, den ganzen Bezirk zu streuen.

224 000 Gehölzstreifen sind im Hünfelder Bereich zu pflegen.

18 000 Leitpfosten gibt es im Hünfelder Bezirk.

5150 Verkehrszeichen sind im Hünfelder Bezirk aufgestellt.

12 Anlagen für Wild- und Amphibienschutz werden betreut.

80 Bauwerke – damit sind Brücken und Schutzmauern gemeint – werden von der Straßenmeisterei betreut.

250 000 Meter Rohrleitungen werden von der Straßenmeisterei gereinigt.

1800 Tonnen Salz werden in etwa im Winter gestreut.

2500 Einzelbäume stehen laut Bestandsaufnahme im Hünfelder Bezirk.

50 Kubikliter fasst der Laugen-Tank für das Salzgemisch

Reinigung: Bei der Reinigung geht es darum, nach Verunreinigung von Fahrbahnen die Verkehrssicherheit wieder herzustellen. „Es kann sich um illegal abgeladenen Müll, Tierkadaver, Ölspuren, verlorene Ladung oder auch Verschmutzung nach einem Unwetter handeln“, zählt Giebel auf.

Verkehrszeichen im Hünfelder Bezirk werden mindestens einmal im Jahr von Hand gereinigt. Leitpfosten werden im Winterhalbjahr mit einem Waschgerät, das an ein Fahrzeug der Straßenmeisterei angebracht wird, gesäubert. Auch Rinnen, Ablaufschächte, Rohrleitungen, Wasserrückhaltebecken, Brücken und Stützmauern werden von der Straßenmeisterei sauber gehalten.

Winterdienst: Bis zum 15. Oktober laufen die Vorbereitungen für den Winterdienst. „Danach sind alle Fahrzeuge und Geräte bereit für den Winter“, berichtet Giebel. Damit alles, wenn es schneit und glatt wird, reibungslos verläuft, gibt es genaue Einsatzpläne und Fahrrouten. Schneit oder gefriert es einmal sehr stark, unterstützen externe Fahrzeuge.

Für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer begibt sich der Winterdienst selbst in Gefahr: „Die Streumaschinen hängen hinten am Fahrzeug, wir selbst fahren immer über die vereisten Straßen“, merkt Giebel an. Bisher sei zum Glück nie etwas Schlimmeres passiert. Zum Winterdienst gehören außerdem das Befüllen der Streugutkästen und das Aufstellen von Schneezeichen. 

Kontrolltätigkeiten: Auch für die Kontrollen gibt es genau geplante Routen. „Mindestens einmal pro Woche werden in unserem gesamten Bezirk alle Straßen, die Straßenausstattung und Nebenanlagen wie Parkplätze kontrolliert“, sagt Giebel. Melden Bürgerinnen oder Bürger zwischendurch mögliche Schäden, wird dies zusätzlich überprüft.

Hinzukommen die Baumbeobachtung (einmal im Jahr), und die Felshangkontrolle (nach der Frostperiode). Dabei gehe es um darum, mögliche Steinschläge oder andere Gefährdungen für die Verkehrsteilnehmer vorzubeugen. Ein weiterer Punkt ist die Aufnahme von Schäden nach Unfällen, um deren Ausbesserung sich die Straßenmeisterei im Anschluss kümmert.

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