Stadtwald Hünfeld leidet weiterhin - erhöhte Gefahren für Waldbesucher durch Kronenbruch

Trotz des insgesamt regnerischen Wetters in diesem Jahr hat sich der Stadtwald in Hünfeld noch nicht von den Trockenschäden der vergangenen Jahre erholt.
Hünfeld - Die Folgen der drei extrem trockenen Sommerhalbjahre sind vor allem durch Kalamitätsschäden bei Fichtenbeständen und Trockenschäden bei den Buchen nach wie vor zu beobachten. Zu diesem Ergebnis kommt die Forstkommission in Hünfeld nach der Besichtigung des insgesamt über 700 Hektar großen Stadtwaldes.
Unter Leitung von Stadtrat Jürgen Bohl hatte die Forstkommission gemeinsam mit den beiden Revierförstern Rainer Maus und Norbert Kircher sowie dem Leiter von Hessen-Forst in Burghaun, Stefan Keidel, die Standorte begutachtet. Die Waldbestände haben sich bislang trotz des regnerischen Wetters 2021 demnach bislang kaum erholt.
Hünfeld: Stadtwald leidet weiterhin - erhöhte Gefahren für Waldbesucher durch Kronenbruch
Sorgen bereiten den Forstfachleuten nicht nur die Mindererträge, sondern auch die erhöhten Gefahren für Waldbesucher und Mitarbeiter wegen des drohenden Kronenbruchs bei Buchen. Erfreuliches konnten die Vertreter von Hessen Forst dagegen von der neuen Forstwirtschaftlichen Vereinigung Osthessen berichten.
Innerhalb kurzer Zeit hat die Vereinigung die Holzvermarktung übernommen, nachdem die Forstverwaltung diesen Service aus kartellrechtlichen Gründen für die Kommunen hatte aufgeben müssen. Nach Angaben des Vorstandsmitglieds der Forstwirtschaftlichen Vereinigung, Axel Semmler, sei es gelungen, eine effektive Vermarktung sicherzustellen.
Video: Trockenheit im Wald - Warum die Bäume leidende
In ihren Beratungen befasste sich die Kommission nach Angaben von Bohl auch mit dem Wirtschafts- und Hauungsplan für das kommende Jahr, der weiterhin wesentlich von den Waldschäden mitbestimmt wird. Nach Einschätzung von Forstamtsleiter Keidel werden auch 2022 wieder Zwangsanfälle bei Fichten und Buchen einzuschlagen sein.
Angesichts vieler notwendiger Waldschutz- und Verkehrssicherungsmaßnahmen und einer nur sehr schwer prognostizierbaren Entwicklung des Holzmarktes muss im kommenden Jahr mit einem negativen Betriebsergebnis gerechnet werden. Vorgeschlagen ist der Einschlag von insgesamt 2650 Festmetern aller Holzarten.