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Vom Schneefegen bis in den Vorstand: VR-Bank NordRhön verabschiedet Werner Eichler nach fast 50 Jahren

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Von: Celina Lorei

Hünfeld: VR-Bank NordRhön verabschiedet Werner Eichler in den Ruhestand
Nach 50 Jahren bei der VR-Bank ist Schluss: Werner Eichler verabschiedet sich in den Ruhestand. © Celina Lorei

Fast 50 Jahre lang war Werner Eichler bei der VR-Bank – und ihren Vorgängerinstituten Volksbank Tann und VR-Bank Tann – tätig. Am Donnerstagabend wurde er in den verdienten Ruhestand entlassen.

Hünfeld - Zahlreiche Familienmitglieder, Freunde, ehemalige sowie aktuelle Arbeitskollegen und langjährige Weggefährten waren am Donnerstagabend (22. Dezember) in die Hünfelder Stadthalle gekommen, um den 65-Jährigen in den Ruhestand zu verabschieden.

Hünfeld: VR-Bank NordRhön verabschiedet Werner Eichler in den Ruhestand

Die Bankkarriere von Werner Eichler begann im Jahr 1973 mit einer Ausbildung bei der Volksbank in Tann. Frühstück für die Kollegen zubereiten, zum Schulsparen gehen, die Post holen und gelbe sowie grüne Kontokarten sortieren gehörten am Anfang zu seinen Aufgaben, wie Walter Mengel aus dem Vorstand der VR-Bank in seiner Dankesrede verriet. Doch nicht nur das: „Da es keinen Hausmeister gab, durften Sie im Winter Schnee schaufeln und im Sommer Straße fegen“, plauderte Mengel aus dem Nähkästchen.

Auch für das ein oder andere Späßchen sei Eichler zu haben, verriet Mengel: „Auf der Verabschiedung Ihres langjährigen Kollegen Alfred Etzel haben Sie selbst erzählt, dass Sie Schmiere gestanden haben, als Etzel in der Lohnbuchhaltung schaute, was der damalige Chef verdiente. Das muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.“

Und was für einen Eindruck: Nachdem Eichler 1975 seine Ausbildung abgeschlossen hatte, wurde ihm 1989 Prokura erteilt. Ein Jahr später – im Alter von 33 Jahren – wurde er als hauptamtliches Vorstandsmitglied der Volksbank Tann bestellt. In dieser Funktion erlebte er zwei Fusionen mit: 1993 mit der Raiffeisenbank Ulstertal zur VR-Bank Tann und 1999 dann die Verschmelzung mit der VR-Bank NordRhön. Im Oktober 2004 wurde er schließlich zum hauptamtlichen Vorstandsmitglied der VR-Bank NordRhön bestellt. Es folgten weitere Veränderungen, die von Eichler „stets gemeistert wurden.“

„Ich habe eine langjährige Weggefährtin von Ihnen gefragt, wie sie Sie beschreiben würde. Und sie sagte: ‚Ehrlich, offen, gesellig, arbeitet gerne abends, kein Frühaufsteher, ehrgeizig, nicht immer pünktlich.‘ Und ich muss sagen, diese Beschreibung trifft aus meiner Sicht voll zu“, verriet Mengel. Jetzt beginne ein neuer Lebensabschnitt, in dem sich der 65-Jährige dem Harley-Fahren und dem Fitnessstudio mit anschließenden Bierchen widmen würde. Auch mehr Zeit für Ehefrau Birgit, seine beiden Söhne und die kleine Enkelin stünde nun zur Verfügung. (Lesen Sie auch: Das große Filialsterben beginnt: VR-Bank NordRhön plant zahlreiche Schließungen)

VR-Bank NordRhön: Steffen Roth wird Nachfolger von Werner Eichler

Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU) richtete ebenfalls ein paar Worte an den scheidenden Bänker: „Werner Eichler ist eine Persönlichkeit, die von der Pike auf das genossenschaftliche Bankenwesen gelernt, verinnerlicht und gelebt hat – und das über rund fünf Jahrzehnte. Es gibt zahlreiche Berührungs- und Überschneidungspunkte, wo die VR-Bank und die Stadt Hünfeld traditionell eng zusammen arbeiten. Ich danke Ihnen dafür.“ Grußworte überbrachten zudem Vorstandssprecher Christoph Priller und Marco Schulz, Vorstand des Genossenschaftsverbandes.

Eichler selbst blickte am Abend nochmal auf die vergangenen knapp 50 Jahre in Tann und später dann in Hünfeld zurück und bedankte sich bei all seinen langjährigen Weggefährten und vor allem seiner Familie. Sein Nachfolger steht bereits fest: Steffen Roth, bislang als Vorstandsassistent bei der VR-Bank tätig, übernimmt seine Aufgaben.

Musikalisch begleitet wurde die Verabschiedung durch das Streicherensemble des Kammerorchesters Hünfeld.

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