Wölfe haben ein sehr hohes Migrationspotenzial, berichtet die Forstliche Versuchsanstalt Baden-Württemberg. Viele Studien belegten die Wanderfreudigkeit männlicher und weiblicher Wölfe in Europa. Sowohl gechipte Wölfe – deren Wanderungen sehr genau nachvollzogen werden – als auch genetische Nachweise einzelner Wölfe über Staatsgrenzen hinweg bewiesen dies auf beeindruckende Weise.
Nicht selten legen allein ziehende Wölfe mehrere hundert bis über tausend Kilometer (Luftlinie) zurück, wenn sie das elterliche Territorium verlassen, um selbst nach geeignetem Lebensraum oder einem Partner Ausschau zu halten. Möglicherweise wirken sich Landschaftsstrukturen und die Verbreitung und Dichte von Beutetierarten auf das Wanderverhalten der Wölfe aus. Warum aber einzelne Wölfe weit und andere weniger weit wandern, ist bisher nicht geklärt.
Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Das muss niemand, betont die Wolfs-Expertin, Ethnologin und Verhaltensforscherin Dr. Marion Ebel. Die Wildtierbiologin spricht über aktuelle Entwicklungen zum Thema Wolf in der Region und räumt mit Vorurteilen auf.