Humor für Hirn und Zwerchfell: Kabarettistin Rena Schwarz auf Männersuche im Rathaussaal
Hünfeld - "Jung? Attraktiv... und übrig!" lautet der Titel des Programms, das Kabarettistin Rena Schwarz im Rathaussaal Hünfeld präsentiert hat. Mit spitzer Zunge ließ sie sich sowohl über das Dasein als Single als auch über Beziehungsprobleme aus – und hatte die Lacher des Publikums auf ihrer Seite.
"Mit dem Traummann ist es wie mit dem Weihnachtsmann – alle warten auf ihn, aber keiner hat ihn jemals gesehen": Rena Schwarz ist sich da ziemlich sicher. In Sachen Partnersuche kennt sie sich bestens aus, erklärte sie und beschrieb sich selbst als "attraktiv und übrig".
Gerne hätte sie einen Mann. Ihre Vorstellungen an diesen hat sie inzwischen aber drastisch heruntergeschraubt: "Noch ein Kriterium weniger, und ich habe außer ,Säugetier' bei der Männersuche gar keine Ansprüche mehr."
Martina Sauerbier, Stadträtin und Leiterin der Kulturkommission, begrüßte die Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Rathaussaal und stellte die Künstlerin vor. Die gebürtige Bielefelderin Schwarz erlernte den Beruf einer Direktrice und entwarf einige Zeit lang Mode, interessierte sich aber immer schon für Musik und Schauspielerei. Nach ihrem Umzug nach Aschaffenburg begann ihre Karriere als Schauspielerin, Komödiantin und Sängerin. Der Durchbruch gelang ihr 1999 bei Urban Priols "Kabarett im Hofgarten".
Ihr aktuelles Programm handelt vom Single-Dasein, von den Tücken der Partnersuche und von herben Rückschlägen mit Internetbekanntschaften und bei Ü30-Partys. Charmant und schlagfertig geht sie auf die Suche nach dem Traumprinzen und findet sich schließlich selbst. Ihr Programm beschreibt Schwarz als "eine gesunde Mischung aus Verzweiflung, Entschlossenheit und Gesellschaftssatire – eine köstliche Anregung für Hirn, Herz und Zwerchfell".
Dabei geht der ein oder andere Witz auch einmal auf Kosten des Publikums – so waren es auch Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel (CDU) und seine Frau Rita, die durch den Kakao gezogen wurden. "Sie haben einen politischen Posten, das sehe ich an der Kleidung", bemerkte Rena Schwarz gleich zu Anfang. Nur für Fennel sang die Kabarettistin ein selbst geschriebenes Lied über Männer und spielte gleichzeitig ihre Guitalele (eine Mischung aus Gitarre und Ukulele). "Ich bin nicht schuld, wenn er sich trennt", warnte sie Rita Fennel.
Ob auf Partys, im Baumarkt, bei der Feuerwehr, beim Urologen oder auf dem Friedhof: Schwarz hat schon überall Ausschau nach dem perfekten Mann gehalten. "Eine ganz blöde Idee war die Kneipe, wenn Fußball läuft – da kannst du dich als Frau nackt auf den Tresen legen, die Jungs legen mit Nüssen Spielpläne auf dich", musste sie feststellen.
Überhaupt sei die Kommunikation zwischen Mann und Frau ein großes Problem. Immerhin sprächen Frauen 20 000 Wörter am Tag, Männer nicht einmal 7000. Die Kabarettistin resümiert: "Logik und Menschenverstand haben bei der Partnerwahl nichts zu suchen. Liebe geht stattdessen durch den Magen – nur schade, dass sie vorher an den Geschmacknerven vorbei muss!"
Selbst bei der Bundeskanzlerin hat Schwarz schon Rat gesucht – und bekam eine Antwort. Mit erstklassig imitierter Merkel-Stimme verlas sie den Brief der Kanzlerin: "Versuchen Sie es mal in der Uckermark – da sind die Männer nicht so wählerisch!"
Doch die muntere Kabarettistin, die statt Anti-Falten-Creme lieber auf Imprägnierspray setzt, hat einen sehr viel besseren Plan: "Wenn man sich selbst lieb hat, dann hat man immer einen zuverlässigen Partner an seiner Seite."