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Neuer Name, neue Leitung: Historiker an der Spitze vom Point Alpha Research Institute

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Sie wollen die Forschungsarbeit im neu benamten Forschungsinstitut PARI vorantreiben: Wissenschaftlicher Koordinator Tobias Becker (von links), Vivian Seidel, Direktoriumsmitglieder Claudia Wiesner und Philipp Gassert sowie Vorstandsmitglied Manuela Henkel.
Sie wollen die Forschungsarbeit im neu benamten Forschungsinstitut PARI vorantreiben: Wissenschaftlicher Koordinator Tobias Becker (von links), Vivian Seidel, Direktoriumsmitglieder Claudia Wiesner und Philipp Gassert sowie Vorstandsmitglied Manuela Henkel. © Point Alpha

Das Forschungsinstitut Point Alpha e.V. in Geisa, das künftig unter dem Namen PARI (Point Alpha Research Institute Geisa) arbeiten wird, erhält mit den Historikern Vivian Seidel und Tobias Becker eine neue Geschäftsführung und wissenschaftlichen Koordinator. Ihnen zur Seite steht unterstützend Katharina Bittorf.

Geisa - Bei der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung konnten Seidel und Becker über bereits zwölf sehr erfolgreich in 2022 gelaufene Veranstaltungen berichten. Nach der gut besuchten Auftaktveranstaltung mit Politikwissenschaftler und Demokratieforscher Prof. Dr. Wolfgang Merkel im Kulturhaus in Geisa wurden unter anderem wissenschaftliche Konferenzen und Workshops sowie öffentliche Vorträge und Podiumsdiskussionen durchgeführt. Besonders der Ukrainekonflikt und seine Folgen für die europäische Politik sowie die Geschichte des Rechtsextremismus in der Region standen dabei im Fokus.

Point Alpha: Historiker leiten Forschungsinstitut mit neuem Namen

Ebenso führte die Hochschule Fulda, die PARI bereits als An-Institut anerkannt hat, die Erstsemestereinführung in Geisa durch, bei der auch ein Besuch auf der Mahn- und Gedenkstätte Point Alpha auf dem Programm stand. Von der Universität Erfurt, die ein weiterer Kooperationspartner von PARI ist, besichtigten Studierende ebenfalls die Gedenkstätte. Im Anschluss diskutierten sie mit Vivian Seidel über die Krisen am Ende des Kalten Krieges. Die Point Alpha Stiftung und die Stadt Geisa sind zwei weitere Kooperationspartner, mit denen PARI im engen Austausch steht.

Weiterhin vergab das Forschungsinstitut Stipendien an die Wissenschaftler Dr. Stefanie Eisenhuth vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Dr. Birgit Hofmann von der Universität Heidelberg, Dr. Andrew Tompkins von der Universität Erfurt sowie Zhylien Kaja von der Hochschule Fulda. „Wir wollen mit den Stipendien internationale Spitzenforschung unterstützen“, erläuterte Geschäftsführerin Vivian Seidel.

„Auch für 2023 haben wir bereits eine Vielzahl von Veranstaltungen geplant“, berichtete Seidel weiter. So wird Stefanie Eisenhuth am 27. April im Rahmen eines „Geisa Gesprächs“ ihre Forschungsergebnisse rund um die „Schönheit in der DDR“ vorstellen. Im Juni findet in Zusammenarbeit mit dem Berliner Kolleg Kalter Krieg und dem Institut für Zeitgeschichte eine internationale Konferenz zum Grundlagenvertrag statt. Ebenso sind weitere Workshops und Konferenzen geplant. (Lesen Sie auch: Point Alpha: Sonderausstellung - Schüler malen den Frieden)

PARI forscht zu Themen, die in engem Zusammenhang mit dem Geschichts- und Erinnerungsort Point Alpha stehen. Ausgehend von der deutsch-deutschen Grenzregion beschäftigen sich die beteiligten Wissenschaftler mit den Themen Kalter Krieg und seinen Nachwirkungen, Grenzen und Grenzregionen sowie mit der Demokratie in der globalen Ordnung. Mit seinen Veranstaltungen richtet sich das Institut aber auch immer wieder an die interessierte Öffentlichkeit.

„Wir wollen keine Forschung im Elfenbeinturm betreiben“, betonte Dr. Tobias Becker. (sbt)

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