Die Öffentlichkeit darf mitfeiern: Verleihung des Point-Alpha-Preises 2022 an Joachim Gauck

Der Point-Alpha-Preis 2022 wird an den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck verliehen. Am Donnerstag, 16. Juni, überreicht ihm das Kuratorium Deutsche Einheit in Zusammenarbeit mit der Point Alpha Stiftung diese Ehrung.
Rasdorf/Geisa - Die Laudatio wird Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, als Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie’’ halten. In festlichem Rahmen wird ab 16 Uhr im US Camp der Gedenkstätte, dem ehemaligen amerikanischen „Observation Post Alpha“ zwischen Rasdorf (Hessen) und Geisa, der Preis an den 82-jährigen Gauck vergeben.
Point-Alpha-Preis: Alt-Bundespräsident Joachim Gauck erhält Auszeichnung
Erwartet wird eine Vielzahl an Ehrengästen aus Politik und Gesellschaft, darunter der frisch gewählte Ministerpräsident von Hessen, Boris Rhein, und der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow sowie der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen und letztjährige Point-Alpha-Preisträger Prof. Dr. Bernhard Vogel. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro verbunden.
Die Öffentlichkeit ist eingeladen, bei der Veranstaltung dabei zu sein. Allerdings können laut Point Alpha Stiftung in der Halle keine Plätze garantiert werden. Jedoch würden ausreichend Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz aufgestellt, präventiv sollte man daher für ungünstige Wetterverhältnisse ausgerüstet sein.
Der Preis
Der Point-Alpha-Preis wird in diesem Jahr zum 13. Mal verliehen. Erstmals wurden im Jahr 2005 der ehemalige US-Präsident George Bush, der ehemalige sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow sowie der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl auf Point Alpha mit ihm ausgezeichnet. Zuletzt erhielt 2021 Prof. Dr. Bernhard Vogel die Auszeichnung.
„Bereits als evangelisch-lutherischer Pfarrer in Rostock hat Joachim Gauck eine aus dem christlichen Glauben begründete kritische Haltung gegenüber dem SED-Regime vertreten, die ihn im Herbst 1989 zu einer wichtigen Rolle in der Bürgerrechtsbewegung der DDR geführt hat“, begründet Präsident Christian Hirte die Entscheidung des Kuratoriums Deutsche Einheit.
Video: Point-Alpha-Preis: Bernhard Vogel erhält Auszeichnung
Er sei Vorsitzender des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der ersten und einzigen freigewählten DDR-Volkskammer gewesen und später Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen geworden. Dieses Amt habe er mit solcher Überzeugung und Überzeugungskraft geführt, dass die Behörde schnell mit seinem Namen identifiziert wurde.
Gauck habe unbeirrt die Partei der Opfer ergriffen und unmissverständlich die Verbrechen des SED-Unrechtsregimes benannt, ohne das Regime und die Menschen in der DDR gleichzusetzen. Als „Kandidat des Volkes“ wurde Joachim Gauck schließlich im März 2012 zum Bundespräsidenten gewählt. Er war erster parteiloser Kandidat, erster Ostdeutscher.