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Eine junge Liebe zwischen Ost und West: Sommerkino auf Point Alpha wird fortgesetzt

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Die Atmosphäre im US Camp ist authentisch, und das Ambiente für ein Kino-Erlebnis nicht alltäglich.
Die Atmosphäre im US Camp ist authentisch, und das Ambiente für ein Kino-Erlebnis nicht alltäglich. © Point Alpha

Die Gedenkstätte bietet im Rahmen ihres Sommerprogramms mehrere Filme im Sommerkino an, die sich unter anderem mit der Mauer und der DDR auseinandersetzen.

Rasdorf/Geisa - Im Jahr 1986 ist das Ende der DDR noch nicht absehbar. Die Abiturientin Anna aus Westdeutschland und ihr Ostberliner Freund Philipp wissen nur, dass die innerdeutsche Grenze ihre Liebe nicht ausbremsen darf. Aber bei jedem Besuch Annas in Ostberlin spüren die beiden ihre Unfreiheit stärker. „Zwischen uns die Mauer“ lautete der Titel des dritten Kinofilms in der Reihe „Sommerkino auf Point Alpha“.

Point Alpha: Sommerkino wird fortgesetzt - Liebe zwischen Ost und West

Die Story, basierend auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Katja Hildebrand, erzählt von einer Ost-West-Jugendliebe, die sich der Trennung durch die Mauer widersetzt. Das Thema ist brisant, wirft ernsthafte Fragen auf. Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Ist Liebe stärker als Diktatur? Kann Liebe Mauern beziehungsweise Grenzen überwinden? Oder kann ein Staat gar eine Beziehung zerstören?

Aline Gros, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Point Alpha Stiftung, führte die rund 150 Kinofreunde vor Filmbeginn in das Thema ein. Dazu zählte ein kurzer Abriss über die historische Ausgangslage – welche Ursachen führten dazu, dass es zur Abriegelung zwischen den deutschen Staaten kam? (Lesen Sie hier: Point Alpha präsentiert neues Veranstaltungs- und Seminarprogramm)

Aus dem Nähkästchen über die Dreharbeiten des Films – beispielsweise die Suche nach den passenden Filmkulissen – plauderte der Produzent Norbert Lechner, der eigens für die Aufführung aus Augsburg angereist war. „Wir mussten viele Szenen in Polen drehen. Dort hat das Team zum Teil noch dieselbe Nachkriegsarchitektur wie in der damaligen DDR vorgefunden.“

Wie man sich als Schauspielerin in diese Rolle hineinversetzt, obwohl man die Teilung der beiden deutschen Staaten selbst gar nicht erlebt hat, schilderte Hauptdarstellerin Lea Freund. Die 26-Jährige, die derzeit am Theater in Schwerin spielt, wurde für ihre schauspielerischen Künste in „Zwischen uns die Mauer“ ausgezeichnet.

Neue Wanderung am Grenzlehrpfad am 6. August

Mit dem Spielfilm „Der geteilte Himmel“ nach dem Roman der Schriftstellerin Christa Wolf findet das Sommerkino am Donnerstag, 4. August, ab 18 Uhr seinen Abschluss. Der Eintritt ist frei. Zu Beginn gibt es eine Einführung, um Hintergründe des Films zu erläutern. Um Anmeldung wird gebeten. Kooperationspartner des Sommerkinos auf Point Alpha ist die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Zudem bietet die Stiftung eine Grenzwanderung entlang des Grenzlehrpfades am Samstag, 6. August, ab 14 Uhr an. Ein Gästeführer vermittelt auf der Strecke die geschichtlichen Hintergründe der Teilung, erläutert die Entwicklung der Grenzanlagen, berichtet von Grenzvorfällen, gibt Erläuterungen zum Leben mit und am „Eisernen Vorhang“ und informiert übers Biosphärenreservat Rhön und das Grüne Band. Die Kosten betragen 6,50 Euro pro Person, ermäßigt 5,50 Euro, Dauer etwa vier Stunden, Treffpunkt ist der Parkplatz am US Camp.

Außerdem stehen im Monat August an jedem Sonntag ab 14 Uhr offene Gedenkstättenführungen mit fachlicher Begleitung auf dem Programm. Treffpunkt ist an der Kasse im Haus auf der Grenze. Die Kosten betragen 3,50 Euro pro Person ab 16 Jahren zuzüglich zum regulären Museumseintritt. Kinder unter 16 Jahren sind von der Führungsgebühr befreit. Termine sind der 7., 14., 21. und 28. August. Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht per Mail an service@pointalpha.com oder unter Telefon (06651) 919030. Tickets für das Kino gibt es außerdem unter www.pointalpha.com/veranstaltungen.

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